Zahlungen TAG - treuhand-suche.ch https://treuhand-suche.ch/blog/tag/zahlungen/ Blog Fri, 19 Apr 2024 14:05:25 +0000 de-CH hourly 1 https://treuhand-suche.ch/blog/wp-content/uploads/2019/04/cropped-favicon-150x150.png Zahlungen TAG - treuhand-suche.ch https://treuhand-suche.ch/blog/tag/zahlungen/ 32 32 Von Festpreis & Stundensatz bis Hybrid-Modell: Dienstleistungen-Preisführer https://treuhand-suche.ch/blog/dienstleistungen-preismodelle/ https://treuhand-suche.ch/blog/dienstleistungen-preismodelle/#respond Mon, 22 Apr 2024 08:00:30 +0000 https://treuhand-suche.ch/blog/?p=9631 The post Von Festpreis & Stundensatz bis Hybrid-Modell: Dienstleistungen-Preisführer appeared first on treuhand-suche.ch.

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In einer Welt, in der sich Märkte und Technologien rasant weiterentwickeln, stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) vor der Herausforderung, die richtige Preisstrategie für ihre Produkte und Dienstleistungen zu finden. Die Wahl der passenden Preisgestaltung ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, da sie nicht nur den Umsatz beeinflusst, sondern auch die Kundenwahrnehmung und die Positionierung im Wettbewerb prägt. Dieser Artikel beleuchtet sowohl traditionelle als auch moderne Preisstrategien, die KMUs dabei helfen können, ihre Angebote optimal am Markt zu positionieren und ihre Geschäftsziele zu erreichen.

Aus dem Artikel erfahren Sie:

  • Welchen Unternehmen eine Festpreisstrategie passt und welche besser ein hybrides Modell nutzen sollten?
  • Wie lässt sich das ausgewählte Preismodell effektiv implementieren?
  • Was kann man den Nutzern von Online-Produkten neben Abonnements noch anbieten?

Beginnen wir mit dem schwierigsten Teil – der Kostenberechnung.

Korrekte Kostenberechnung = mühelose Preisgestaltung

Bevor man sich für eine Preisstrategie entscheidet, ist es entscheidend, die eigene Kostenstruktur zu verstehen. Die Berechnung der Selbstkosten umfasst direkte Kosten wie Material und Arbeitsaufwand sowie indirekte Kosten wie Miete und Versicherungen. Eine genaue Kostenkalkulation bildet die Grundlage für die Preisgestaltung und stellt sicher, dass der festgelegte Preis sowohl wettbewerbsfähig als auch profitabel ist.

Selbstkosten der Dienstleistung

  • Selbstkosten
    • Mitarbeiter
      • Anzahl der Stunden für die Erbringung der Dienstleistung / Gesamtarbeitsstunden pro Monat * Lohn
    • Tools
      • Kosten für Hilfsmittel, die für die Durchführung des Dienstes erforderlich sind / geplante Anzahl von Diensten pro Monat
    • Sonstiges
      • Büro
      • Versicherung
      • Marketing
      • Sitzungen
Selbstkosten der Dienstleistung

Der kalkulierte Selbstkostenpreis wird als minimal möglicher Preis dienen. Die weitere Preisgestaltung kann unterschiedlich erfolgen. Der Verkaufspreis für KMUs wird mithilfe eines prozentualen Aufschlags festgelegt, entsprechend den Marktpreisen oder unter Berücksichtigung der eigenen Verkaufserfahrung.

Preismodelle für klassische Dienstleistungen und Projekte

Klassische Dienstleistungen in diesem Kontext sind solche, die direkt von Mitarbeitern erbracht werden (zum Beispiel eine Marketingagentur, Taxi oder Gerätereparatur). Für solche Geschäfte gibt es drei Formen der Preispolitik: Festpreis, Stundensatz und Hybrid-Modell.

Preismodelle für klassische Dienstleistungen und Projekte

  • Festpreis
    • Bauunternehmen
    • Webdesign-Agenturen
    • Eventplanungsfirmen
  • Stundensatz
    • Freelancer
    • Treuhänder
    • Berater (Steuer, Psychologische usw.)
  • Hybrid-Modell
    • Marketingagenturen
    • Softwareentwicklungsfirmen
    • Architekturbüros
Preismodelle für klassische Dienstleistungen und Projekte

Festpreis

Der Festpreis ist eine klare Vereinbarung, bei der Dienstleistungen oder Produkte zu einem im Voraus festgelegten Preis verkauft werden. Diese Strategie wird oft in Rechnungen als pauschaler Betrag ohne Aufschlüsselung der Einzelkosten dargestellt. Unternehmen wie Bauunternehmen und Werbeagenturen nutzen häufig das Festpreismodell, da es Planungssicherheit bietet.

Tipp

Eine Festpreisstrategie ermöglicht Unternehmen die Nutzung verschiedener Zahlungsformen. Mit einem klaren Budget kann ein KMU sofort eine notwendige Anzahlung vom Kunden verlangen, die die direkten Projektkosten deckt. In der Nachzahlung bleibt dann ein nicht kritischer Betrag, der die Rentabilität des Geschäfts nicht beeinträchtigt.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Scope des Projekts klar definiert und beiden Seiten verständlich sind.
  • Sie eine einfache Budgetplanung und finanzielle Vorhersehbarkeit für sich und Ihren Kunden bevorzugen.
  • Sie den Arbeitsaufwand für das Projekt im Voraus zuverlässig einschätzen können.
  • Sie eine Preisstrategie suchen, die potenzielle Konflikte über zusätzliche Kosten vermeidet.
  • Sie Kunden anziehen möchten, die Wert auf Transparenz und feste Preise legen.

Stundensatz

Beim Stundensatz-Modell werden Dienstleistungen auf Basis des tatsächlichen Zeitaufwands abgerechnet. Dieses Modell ist in Rechnungen als Summe der geleisteten Stunden multipliziert mit dem Stundensatz zu erkennen. Beratungsfirmen und freiberufliche Dienstleister bevorzugen oft diese Methode wegen ihrer Flexibilität.

Tipp

Nutzen Sie Tools zur Arbeitszeiterfassung. Wenn für Ihren Kunden Vertrauen wichtig ist, geben Sie ihm Zugang zur Ansicht Ihrer Arbeitszeit. So kann er sehen, dass das Projekt durchgeführt wird und das geplante Zeitvolumen nicht überschritten wird.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Sie erwarten, dass sich der Umfang des Projekts während der Arbeit verändert oder nicht vollständig definiert ist.
  • Sie eine flexible Abrechnungsstruktur bevorzugen, die es Ihnen ermöglicht, für jede tatsächlich geleistete Arbeitsstunde bezahlt zu werden.
  • Ihre Kunden mit dem Konzept der Bezahlung nach Aufwand vertraut und einverstanden sind.
  • Sie oft mit Projekten zu tun haben, bei denen im Vorfeld schwer abzuschätzen ist, wie viel Arbeit tatsächlich erforderlich sein wird.
  • Sie sicherstellen möchten, dass alle zusätzlichen Anforderungen oder Änderungen am Projektumfang fair abgerechnet werden.

Hybrid-Modell

Das Hybrid-Modell kombiniert Festpreis- und Stundensatz-Elemente, um Flexibilität und Sicherheit zu gewährleisten. Unternehmen, die dieses Modell nutzen, bieten oft eine Grunddienstleistung zu einem Festpreis an, während zusätzliche Dienstleistungen nach Stundensatz abgerechnet werden.

Tipp

Stimmen Sie mit dem Kunden ab, wann ein Teil des Budgets bei einer stundenweisen Bezahlung beglichen wird. Üblicherweise werden, wenn ein Projekt 3+ Monate dauert, die Rechnungen für zusätzliche Dienstleistungen monatlich ausgestellt (falls solche erbracht wurden).

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Sie eine ausgewogene Preisstrategie suchen, die sowohl Sicherheit als auch Flexibilität bietet.
  • Ihr Projekt klar definierte Abschnitte beinhaltet, für die ein Festpreis sinnvoll wäre, sowie andere Bereiche, deren Aufwand variieren könnte.
  • Sie die Vorteile beider Modelle nutzen möchten, um das Risiko unvorhergesehener Mehrkosten zu minimieren.
  • Es für Sie wichtig ist, dass der Kunde sich hinsichtlich der Kosten sicher fühlt, aber gleichzeitig Flexibilität bei der Projektentwicklung besteht.
  • Sie klare Kriterien festlegen können, nach denen entschieden wird, welche Teile des Projekts zum Festpreis und welche nach Stundensatz abgerechnet werden.

Neue Preismodelle für Online-Produkte und Software

Moderne IT-Dienstleistungen erfordern in den meisten Fällen nicht die direkte Beteiligung von Mitarbeitern. Die beliebtesten Preisstrategien (Monetarisierungsstrategien) für solche Produkte sind Freemium, Flat-Rate-Abonnements, verbrauchsabhängige Preise und gestaffelte Tarife.

Neue Preismodelle für Online-Produkte und Software

  • Freemium
    • Spotify
    • Dropbox
    • ChatGPT
  • Flat-Rate-Abonnements
    • Netflix
    • Adobe Creative Cloud
    • Microsoft Office 365
  • Verbrauchsabhängige Preise
    • Amazon Web Services
    • Google Cloud Platform
    • Azure
  • Stufentarife
    • Mailchimp
    • Salesforce
    • Zoom
Neue Preismodelle für Online-Produkte und Software

Freemium

Das Freemium-Modell bietet Nutzern eine Basisversion kostenlos an, während erweiterte Funktionen kostenpflichtig sind. Unternehmen wie Spotify und Dropbox haben dieses Modell erfolgreich eingesetzt, um eine breite Nutzerbasis aufzubauen.

Tipp

Üblicherweise starten solche Produkte mit einem kostenlosen Modell. Dies ermöglicht es ihnen, ausreichend Daten zu sammeln und kritische Funktionen zu identifizieren, die später monetarisiert werden. Der Preis solcher kostenpflichtigen Funktionen orientiert sich in den meisten Fällen an den Wettbewerbern.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Sie möchten eine grosse Basis an Nutzern aufbauen, indem Sie einen Teil Ihres Angebots kostenlos zur Verfügung stellen.
  • Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung lässt sich so gestalten, dass Basisfunktionen kostenlos sind, während fortgeschrittene Features einen Mehrwert bieten, für den Nutzer bereit sind zu zahlen.
  • Sie glauben daran, dass die kostenlose Nutzung Ihres Angebots das Nutzerengagement und die Markenbindung erhöht, und sehen darin eine Strategie, um langfristig zahlende Kunden zu gewinnen.

Flat-Rate-Abonnements

Flat-Rate-Abonnements bieten unbegrenzten Zugang zu einem Produkt oder einer Dienstleistung für eine feste monatliche oder jährliche Gebühr. Netflix und Adobe Creative Cloud sind bekannte Beispiele für diese Preisstrategie.

Tipp

Eine jährliche Abonnementoption mit Rabatt zusätzlich zur monatlichen ist eine gute Praxis für solche Dienste. Je seltener ein Nutzer eine Entscheidung über die Zahlung treffen muss, desto besser ist es für das Geschäft.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Sie bieten ein Produkt oder eine Dienstleistung an, das/die Nutzer regelmässig verwenden, und möchten ihnen eine unkomplizierte, vorhersehbare Preisstruktur bieten.
  • Ihr Ziel ist es, durch das Abonnementmodell eine stabile Einnahmequelle zu schaffen, die auf langfristigen Kundenbeziehungen basiert.
  • Sie möchten Kunden den Zugang zu Ihrem gesamten Angebot oder einem umfangreichen Teil davon gegen eine feste monatliche oder jährliche Gebühr ermöglichen.

Verbrauchsabhängige Preise

Bei verbrauchsabhängigen Preismodellen zahlen Kunden basierend auf der Nutzung. AWS und Google Cloud bieten Cloud-Dienste an, die nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden.

Tipp

In diesem Fall sollte der Verkaufspreis jedes Produkts eng mit den Selbstkosten verknüpft sein. Stellen Sie sicher, dass alle Kosten berücksichtigt sind. Eine prozentuale Aufschlagsrate wird helfen, die gewünschten finanziellen Ergebnisse zu erreichen.

Transparente Berichterstattung sollte auch nicht vergessen werden. Die Nutzer sollten immer genau über das Volumen der genutzten Dienste und deren Gesamtkosten informiert sein.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Ihr Angebot eignet sich besonders für eine Abrechnung basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch der Nutzer, da dies eine faire und transparente Preisgestaltung ermöglicht.
  • Sie möchten Kunden, die sich vor langfristigen Verpflichtungen scheuen, Flexibilität bieten und gleichzeitig sicherstellen, dass Sie für den tatsächlichen Nutzen, den sie aus Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung ziehen, entlohnt werden.
  • Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt hat variable Nutzungsmuster, die sich nicht leicht in ein Pauschalpreismodell einfügen lassen.

Stufentarife

Stufentarife bieten verschiedene Preisstufen basierend auf dem Umfang der Nutzung oder der Anzahl der Funktionen (z.B. Starter, Standard und Premium). MailChimp und LinkedIn nutzen diese Strategie, um unterschiedlichen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.

Tipp

Oft beinhalten gestaffelte Tarife einen kostenlosen Tarif oder Testzeitraum. So können sich die Nutzer mit allen Möglichkeiten Ihres Produkts vertraut machen und verstehen, welcher Tarif für sie am besten geeignet ist.

Ideal für Ihr Business, wenn:

  • Sie möchten unterschiedlichen Kundengruppen mit variierenden Bedürfnissen gerecht werden, indem Sie mehrere Preisstufen mit gestaffelten Funktionen anbieten.
  • Ihr Ziel ist es, durch das gestaffelte Preismodell den Einstieg für kleinere Kunden zu erleichtern, während grössere Kunden für erweiterte Funktionen mehr zahlen.
  • Sie bieten ein breites Spektrum an Funktionen oder Dienstleistungen an, die sich klar in verschiedene Pakete oder Ebenen mit zunehmendem Wert und Preis aufteilen lassen.
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FAQ

Welche Preisstrategie ist die beste für Startups?

Viele Startups beginnen mit einem Freemium-Modell oder Festpreisen, um Kundenanziehung zu maximieren und gleichzeitig eine einfache Preisstruktur zu bieten.

Wie oft sollte ein Unternehmen seine Preisstrategie überprüfen?

Es ist eine gute Praxis, die Preisstrategie einmal im Jahr zu überprüfen. Bei erheblichen Veränderungen auf dem Markt, in der Kostenstruktur oder im Kundenverhalten können die Preise einmal pro Quartal angepasst werden (aber nicht früher).

Können Hybrid-Modelle für alle Arten von Geschäften angewendet werden?

Ja, Hybrid-Modelle sind flexibel und können für eine Vielzahl von Geschäftstypen angepasst werden, besonders dort, wo sowohl projektbasierte als auch wiederkehrende Dienstleistungen angeboten werden. Die Herausforderung besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen den Modellen zu finden.

Wie kann ein Unternehmen feststellen, ob es die richtige Preisstrategie verwendet?

Die Effektivität einer Preisstrategie kann anhand mehrerer Kriterien beurteilt werden: Kundenzufriedenheit, Umsatzwachstum, Marktanteil und Profitabilität. Feedback von Kunden und die Analyse der Verkaufszahlen bieten wertvolle Einsichten.

Welche Rolle spielen psychologische Preise in der Preisstrategie?

Psychologische Preise können die Kundensicht auf den Wert beeinflussen. Preise knapp unter einer vollen Zahl, wie 9,99 CHF statt 10 CHF, können den Eindruck des Wertes steigern und die Kaufentscheidung verbessern.

Ist eine Vorauszahlung bei einem Stundensatz-Modell üblich?

Ja, viele Dienstleister verlangen eine Vorauszahlung oder eine Anzahlung als Sicherheit und zur Deckung der initialen Kosten.

Fazit

Die richtige Preisstrategie ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg. Festpreis, Stundensatz oder Hybrid – jede Methode hat ihre Vorzüge und Herausforderungen. Eine sorgfältige Planung und eine transparente Kommunikation sind unerlässlich, um eine Preisstrategie erfolgreich umzusetzen. Mit der passenden Strategie können KMU ihre Position am Markt stärken und eine langfristige Beziehung zu ihren Kunden aufbauen.

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Wie schreibe ich eine Zahlungserinnerung / Mahnung? (mit Vorlage) https://treuhand-suche.ch/blog/wie-schreibe-ich-eine-zahlungserinnerung-mahnung-mit-vorlage/ https://treuhand-suche.ch/blog/wie-schreibe-ich-eine-zahlungserinnerung-mahnung-mit-vorlage/#comments Mon, 14 Aug 2023 08:00:57 +0000 https://treuhand-suche.ch/blog/?p=3989 The post Wie schreibe ich eine Zahlungserinnerung / Mahnung? (mit Vorlage) appeared first on treuhand-suche.ch.

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Update des Artikels vom

Die Anzahl der eröffneten Konkursverfahren nach dem SchKG hat im Jahr 2022 die Marke von 15’000 überschritten, während die Anzahl der eröffneten und vollstreckten Betreibungsverfahren auf einem hohen Niveau bleibt – über 4,9 Millionen. Daher ist die rechtzeitige Begleichung von Rechnungen für viele Unternehmen überlebenswichtig. Sollten Sie nicht per Vorkasse arbeiten, könnten Sie schnell Probleme mit einem Zahlungsverzug bekommen. Denn auch verantwortungsvolle Kunden übersehen oder vergessen häufig den Ausgleich Ihrer Rechnung. Mit einer freundlichen und höflichen Zahlungserinnerung sollten Sie Ihren Kunden auf die offenen Rechnungen hinweisen. Wenn das nicht ausreicht, müssen Sie eine zahlungspflichtige Mahnung schreiben. Oder Sie nutzen einfach unsere versandfertigen Vorlagen und geben dort Ihre Informationen ein.

Ihre Schritte bei Zahlungsverzug

Der übliche Ablauf besteht aus 3 Schritten:

Zahlungsverzug-Schritte

Wenn der Kunde auch nach der letzten Mahnung nicht zahlt, kann man direkt eine Betreibung einleiten.

Wann darf man eine Zahlungserinnerung bzw. eine Mahnung versenden?

Grundsätzlich dürfen Sie selbst die Zahlungsfriste vereinbaren. Vom Bund wurde eine Empfehlung über die maximale Zahlungsfrist auf 30 Tage festgelegt. Dies gilt jetzt als Standard in der Schweiz. Bei Bedarf können Sie auch längere Friste vereinbaren. Wenn keine Zahlungsfrist vertraglich vereinbart wurde, dürfen Sie die Zahlung sofort fordern.

Tipp

Viele Buchhaltungssoftware haben die Verwaltungsfunktion für Debitorenrechnungen. Wenn diese nicht pünktlich bezahlt werden, werden solche Rechnungen markiert. Oder eine Zahlungserinnerung bzw. Mahnung wird automatisch versendet.

Empfohlene Mahnungsfristen

Empfohlene Mahnungsfristen

Was ist eine Zahlungserinnerung?

Grundsätzlich ist die Zahlungserinnerung eine freundliche Form der Mahnung und wird manchmal als die erste Mahnung bezeichnet – beide haben die gleiche rechtliche Wirkung.

Es gibt keine Vorschriften für die Form der Zahlungserinnerungen. Das Ziel ist, einen Hinweis zu geben, dass die Rechnung noch nicht bezahlt wurde. Man kann den Kunden per Post, Mail oder Telefon über die offene Rechnung informieren. SMS oder andere Messangers sind auch zulässig. Die Kommunikations­mittel definiert auch die Weise, wie Sie Ihren Kunden ansprechen: verständnisvoll und freundlich oder eher sachlich und seriös.

Tipp

In der Schweiz werden die Zahlungserinnerungen und Mahnungen üblicherweise brieflich oder per Email versendet – schon allein aus Beweisgründen. Im Zweifelfall empfiehlt sich ein Brief per Einschreibung – insbesondere für die letzte Mahnung. Dabei bringt ein Telefongespräch meistens mehr. Deswegen würden wir empfehlen, wenn die Rechnung nach der Zahlungserinnerung noch offen ist, den Kunden anzurufen.

Was ist eine Mahnung?

Wenn der Kunde auch nach der Zahlungserinnerung die Rechnung nicht bezahlt, werden die 1. und die 2. Mahnungen versendet. Diese werden meistens trockner und sachlicher, so dass der Kunde versteht, dass es nicht nur freundliche Erinnerung, sondern eine Aufforderung ist. Oft sieht die Mahnung wie eine Rechnung mit Anleitung über Zahlungsverzug aus. In diesem Fall müssen Sie nicht, die Originalrechnung beizufügen.

In der zweiten (letzten) Mahnung wird der Kunde auf den anstehendes Betreibungsverfahren hingewiesen.

Tipp

Auch wenn Sie bereits die letzte Mahnung erstellen, bleiben Sie höfflich und neutral. Vermeiden Sie Drohungen, Unfreundlichkeiten oder Anfeindungen. Die Betreibungsandrohung ist keine „Drohung“ im strafrechtlichen Sinn und deswegen ist sie zulässig. Entschuldigungen sind auch nicht angemessen – das ist nicht Ihr Fehler.

Probieren Sie unsere Suchoption aus und finden Sie einen passenden Treuhänder in Ihrer Nähe, der dafür schaut, dass Ihre Unterlagen ordnungsgemäss verwaltet werden. Über 2600 Treuhänder stehen bereit für eine erfolgreiche Partnerschaft.

Mahngebühren: Sind sie erlaubt?

Wenn die Zahlungsfrist abgelaufen ist, darf der Rechnungssteller sofort einen Verzugszins verlangen (Art. 104 Abs. 1 OR). Wenn Sie keine Zahlungsfrist vereinbart haben, müssen Sie zuerst mahnen und damit in Verzug setzten. Der Verzugszins beträgt 5 Prozent p.a. Einen höheren Zins (bis maximal 15 Prozent) ist auch zulässig, wenn dies im Vertrag und/oder in der AGB vereinbart wurde.

Viele Unternehmen stellen aber eine zusätzliche Mahngebühr in Rechnung. Manchmal werden die beiden – Verzugszins und Mahngebühr – verrechnet. Dieser Punkt ist immer heikel: Grundsätzlich kennt das Schweizer Gesetz keine Mahngebühren, nur Verzugszins. Diese Mahngebühren zwar erlaubt sind, sind aber nicht selbst verständlich und müssen im Vertrag und/oder in der AGB explizit definiert werden.

Tipp

Aus buchhalterischer Sicht stellen die Mahngebühren den betrieblichen Ertrag dar. Darüber hinaus sind die Mahngebühren MWST-pflichtig. Anders ist es bei Verzugszinsen: Auf diesen darf keine MWST aufgerechnet werden. Im mehrwertsteuerlichen Sinn wird der Verzugszins als Schadenersatz betrachtet und ist demnach kein Entgelt (Art. 18 Abs. 2 Bst. i MWSTG). Verzugszinsen werden als Zinsertrag verbucht.

Wie hoch darf die Mahngebühr sein?

Grundsätzlich darf das Unternehmen das selbst entscheiden. Das Gesetz kennt keine obere Grenze. Oft werden die Pauschale auf Stundenbasis berechnet: Der durchschnittliche Bearbeitungsaufwand und Versandkosten werden dem Kunden verrechnet. Erfahrungsgemäss werden die Gebühren von 20 CHF bis 50 CHF problemlos akzeptiert. Wichtig ist nur, dass die genaue Summe der Mahngebühren dem Kunden rechtzeitig – beim Vertragsabschluss – mitgeteilt wird.

Darüber hinaus sollten die Mahngebühren betragsgemäss sein: Der Kunde wird kaum verstehen, wenn er für 15 CHF Rechnung eine Gebühr von 50 CHF Zahlen muss. Und umgekehrt, bei grösseren Rechnungen werden oft grössere Mahngebühren verlangen. Viele Firmen setzen deswegen keine pauschalen Gebühren, sondern passen diesen dem Rechnungsbetrag entsprechend. Übertreiben Sie aber nicht: Die Mahngebühr muss angemessen bleiben. Aus Rechtspraxis bedeutet es meistens 5 bis 10 Prozent des Rechnungsbetrags.

Tipp

Formulieren Sie klare Zahlungsbedingungen und Höhe der Mahngebühren im Kaufvertrag oder in der ABG. Die Mahngebühren müssen genau bestimmt werden – in Franken und Rappen. Pauschale Aussagen wie zum Beispiel «zudem werden Mahnspesen erhoben» im Mahnungsschreiben reichen nicht aus und können bestritten werden.

Zahlungserinnerung und Mahnung: was gehört zum Schreiben?

  • Der Titel («Zahlungserinnerung» oder «Mahnung») darf nicht fehlen.
  • Weisen Sie höflich auf den Zahlungsverzug zu.
  • Geben Sie die Nummer der Originalrechnung im Text, um die Unklarheiten zu entkommen. Legen Sie noch eine Rechnungskopie bei oder listen Sie die bestellten Produkte/Dienstleistungen direkt im Schreiben auf.
  • Geben Sie das Fälligkeitsdatum, bis wann die Originalrechnung eigentlich hätte beglichen werden sollen.
  • Setzen Sie ein neues Zahlungsziel.
  • Optional können Sie noch den offenen Betrag im Einführungstext angeben.
  • Weisen Sie den Kunden auf die Folgen des Nichtzahlens (z.B. Beginn des Betreibungsverfahrens) auf.
Mahnung/Zahlungserinnerung Vrolage
Zahlungserinnerung und Mahnung_ was gehört zum Schreiben_

FAQ zum Zahlungserinnerungen und Mahnungen

Was ist der Unterschied zwischen einer Zahlungserinnerung und einer Mahnung?

Beide haben die gleiche rechtliche Bedeutung. Der Hauptunterschied besteht hauptsächlich in der Formulierung. Man erkennt, ob es sich um eine Zahlungserinnerung oder eine Mahnung handelt, hauptsächlich am Ton der Mitteilung: Die Zahlungserinnerung ist oft höflich und freundlich formuliert, während die Mahnung in der Regel formeller ist und eine ausdrückliche Zahlungsaufforderung mit bestimmten Zahlungsfristen enthält.

Ist eine Mahnung per Mail zulässig?

In der Schweiz ist das Mahnwesen gesetzlich nicht einheitlich geregelt. Es gibt keine spezifischen Vorschriften bezüglich der Form oder Fristen. Das bedeutet, dass ein Unternehmen Mahnungen per Briefpost, E-Mail oder sogar per SMS versenden kann. Es wird jedoch empfohlen, Mahnungen schriftlich per E-Mail oder Briefpost zu versenden. Dies ermöglicht es Ihnen, sich in Zukunft darauf zu beziehen.

Wie lange ist die Zeitdauer zwischen einer Zahlungserinnerung und einer Mahnung?

Es wird empfohlen, dass die Mahnintervalle einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen umfassen. Die Beachtung des Abstands zwischen den einzelnen Zahlungserinnerungen ist sehr wichtig, denn Kontinuität und regelmässige Intervalle bei den Mahnungen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Zahlungsaufforderung.

Wie viel Zeit zwischen der 1. und 2. Mahnung?

Bei ausbleibender Zahlung innerhalb von 2 Wochen nach der ersten Mahnung kann eine zweite Mahnung erfolgen. Es ist ausreichend, wenn der Gläubiger klar und eindeutig zum Ausdruck bringt, dass er die geschuldete Leistung einfordert. Inhaltlich kann die zweite Mahnung als ausdrückliche «Mahnung» formuliert werden, in der deutlich darum gebeten wird, die Leistungspflicht nunmehr innerhalb einer festgelegten Frist zu erfüllen.

Wie viele Mahnungen vor Betreibung sind standardmässig in der Schweiz vorgesehen?

In der Schweiz ist in der Praxis ein dreistufiges Mahnsystem üblich. Nach Ablauf der vereinbarten Zahlungsfrist (normalerweise 30 Tage, sofern keine andere Frist festgelegt wurde) wird in der Regel eine Zahlungserinnerung (erste Mahnung) verschickt, üblicherweise zehn Tage danach. Anschliessend folgen eine zweite Mahnung und eine dritte, letzte Mahnung, in der dem säumigen Zahler mit Betreibung gedroht wird.

Was passiert nach der 3. Mahnung?

Wenn ein Kunde trotz mehrfacher Mahnungen die Rechnung nicht begleicht, bleibt als letzte Möglichkeit die Durchführung einer Betreibung. Die gesetzlichen Bestimmungen hierfür finden sich im Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz (SchKG) wieder. Das SchKG unterscheidet zwischen zwei Arten der Schuldbetreibung: die Betreibung auf Pfandverwertung und die Betreibung auf Konkurs.

Betreibung auf Pfandverwertung und die Betreibung auf Konkurs: Was ist der Unterschied?

Die Betreibung auf Pfandverwertung wird angewendet, um die offene Forderung mithilfe eines Pfandobjekts zu begleichen. Dabei kann es sich um verschiedene Arten von Pfandobjekten handeln, wie beispielsweise Immobilien, Fahrzeuge, Wertgegenstände und ähnliches.

Die Betreibung auf Konkurs hingegen wird eingesetzt, wenn der Schuldner zahlungsunfähig ist und nicht in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen. In diesem Fall wird ein Konkursverfahren gegen den Schuldner eingeleitet, bei dem das gesamte Vermögen des Schuldners verwertet wird, um die Forderungen der Gläubiger anteilig zu befriedigen.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie in einigen Aspekten dieses Themas nicht vollständig sicher sind, sind Sie nicht allein! Es ist ganz normal, offene Fragen zum Thema Zahlungserinnerungen und Mahnungen zu haben. In solchen Fällen empfiehlt es sich, sich von erfahrenen Experten beraten zu lassen, um klare Antworten und professionelle Unterstützung zu erhalten.

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Zahlungsbefehl erhalten? Ihr Vorgehen, wenn Sie betrieben wurden https://treuhand-suche.ch/blog/zahlungsbefehl-erhalten-ihr-vorgehen-wenn-sie-betrieben-wurden/ https://treuhand-suche.ch/blog/zahlungsbefehl-erhalten-ihr-vorgehen-wenn-sie-betrieben-wurden/#comments Fri, 22 Jan 2021 12:41:53 +0000 https://treuhand-suche.ch/blog/?p=4817 The post Zahlungsbefehl erhalten? Ihr Vorgehen, wenn Sie betrieben wurden appeared first on treuhand-suche.ch.

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Haben Sie einen Zahlungsbefehl erhalten? Wundern Sie sich nicht: Jedes Jahr wird in der Schweiz eine Unmenge an Zahlungsbefehlen erstellt. Grundsätzlich muss der Gläubiger seine Ansprüche nicht begründen. So sind auch ungerechtfertigte Betreibungen durchaus möglich. Und wenn Sie vielleicht vergessen haben, eine Rechnung zu begleichen, kann ein Betreibungsverfahren grosse Probleme verursachen: Die Information über die eingeleitete Betreibung liegt im Betreibungsregister und ist für Dritte ersichtlich. Wie sollten Sie auf diese Situation reagieren?

In unserem Artikel haben wir einen schrittweisen Aktionsplan erstellt, für den Fall, dass Sie betrieben werden. Wenn Sie in der einen oder anderen Phase Schwierigkeiten haben, empfehlen wir Ihnen, sich an unsere Treuhänder zu wenden oder Ihre Frage im Forum zu posten.

  • Sofort zahlen oder abwarten

    Sofort zahlen oder abwarten?

Wenn Sie überzeugt davon sind, dass Sie grundlos oder missbräuchlich betrieben werden, stellt sich diese Frage nicht. Ist die Situation jedoch nicht eindeutig und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie am Ende die Forderung begleichen müssen, hoch ist, sollten Sie sich überlegen, wann der richtige Zeitpunkt für die Zahlung ist. Der Schuldner kann die Schuld jederzeit anerkennen und begleichen, muss aber berücksichtigen, dass die Kosten mit jedem weiteren Schreiben steigen. Wenn Sie zusätzlich Zeit gewinnen möchten bzw. müssen, können Sie noch Folgendes überlegen:

  • Jeder weitere Schritt zieht zusätzliche Kosten nach sich. Der Gläubiger muss diese Kosten zunächst vorschiessen. Sobald die Betreibung erfolgreich abgeschlossen ist, werden diese Kosten dem ursprünglichen Schuldbetrag zugeschrieben.
  • Die Höhe der Gebühren hängt von der Höhe der Schuld ab: Je höher die Forderung ist, desto höher sind auch die amtlichen Gebühren.
    • Beispiel: Für eine Forderung bis 1´000 CHF kostet ein Zahlungsbefehl 53.30 CHF. Überschreitet die Forderung 10´000 CHF, steigen die Kosten auf 103.30 CHF. Die Rechtsöffnung kostet bei diesen Beträgen zwischen 100 bis 500 CHF. Ein zusätzlicher Gerichtsprozess liegt bei etwa 2´000 CHF. Je schneller die Forderung beglichen wird, desto geringer ist der zusätzliche Aufwand. Oft ist es günstiger, eine Vereinbarung mit dem Gläubiger zu treffen.
  • Falls der Gläubiger über feste Beweise verfügt und z. B. ein von Ihnen unterschriebenes Dokument in der Hand hat das Ihre Schuld nachweist, wird der Prozess relativ schnell abgeschlossen sein.

Lassen Sie uns die wichtigsten Begriffe und Probleme noch mal genauer anschauen.

Zahlungsbefehl Schweiz grafik

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  • Zahlungsbefehl

    Zahlungsbefehl

Ein Zahlungsbefehl ist eine Aufforderung, womit ein Gläubiger oder eine Gläubigerin verlangt, dass Sie eine Rechnung oder andere Schuld begleichen. Dies bedeutet auch, dass der Gläubiger bereits ein Bertreibungsverfahren eingeleitet hat.

Ein Zahlungsbefehl wird durch das Betreibungsamt zugestellt. In der Praxis wird er meist per Post versendet. Der Zahlungsbefehl kann an die Schuldnerwohnung oder an seinen Arbeitsort gesendet werden. Ist der Schuldner selbst nicht anwesend, wird der Zahlungsbefehl einer zum Schuldner-Haushaltung gehörenden erwachsenen Person oder einem Arbeitskollegen zugestellt.

Wichtig

Es gibt keine Chance, dem Zahlungsbefehl zu entkommen. Mit Zustimmung der betroffenen Person kann der Zahlungsbefehl auch elektronisch verschickt werden. Im schlimmsten Fall werden Gemeinde- oder Polizeibeamten einbezogen. Damit steigen automatisch Ihre potenziellen Kosten.

Mit der Zustellung des Zahlungsbefehls beginnt für Sie der Betreibungsprozess. Die Information wird umgehend in das Betreibungsregister eingetragen. Grundsätzlich haben Sie drei Handelsoptionen:

  1. Sie unternehmen nichts.
    Diese Option ist nicht empfehlenswert, da der Gläubiger das Betreibungsverfahren fortsetzt und Sie am Ende zur Zahlung verpflichtet sind.
  2. Sie können einen Rechtsvorschlag erheben.
    Dafür haben Sie nach der Zustellung des Zahlungsbefehls 10 Tage Zeit.
  3. Sie begleichen die Forderung innerhalb von 20 Tagen.
    Damit wird das Betreibungsverfahren beendet. Sie bleiben aber im Betreibungsregister sichtbar, weil Sie die Schuld anerkannt haben.

Wichtig

In bestimmten Situationen können Sie Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde einlegen und den Zahlungsbefehl nichtig machen. Dieses Verfahren ist nur im Ausnahmefall empfehlenswert, z.B. wenn der Zahlungsbefehl offensichtlich missbräuchlich ist oder irrtümlich zugestellt wurde.

  • Haben Sie eine Meldung vom Betreibungsamt erhalten, empfiehlt es sich, kooperativ zu sein. Der Zahlungsbefehl wird Ihnen in jedem Fall zugestellt, und je schneller dies geschieht, desto geringen bleiben die entstehenden Kosten.
  • Auf dem Zahlungsbefehl finden Sie Informationen über die zu zahlende Forderung und über den Gläubiger, der das Betreibungsverfahren eingeleitet hat.
  • Halten Sie den Zahlungsbefehl für ungerechtfertigt, können Sie den Gläubiger Ihre Einstellung schriftlich darstellen. Vielleicht handelt es sich bei der Betreibung nur um eine Drohung. Ist Ihr Standpunkt nachvollziehbar, überlegt sich der Gläubiger vielleicht, ob die Fortsetzung der Betreibung Sinn macht.
  • Selbst wenn Sie die Forderung anerkennen, lohnt es sich, den Gläubiger zu kontaktieren und zu fragen, ob er die Betreibung zurückzieht.
  • Deswegen lohnt es sich meistens, den Rechtsvorschlag zu erheben – dann können Sie den Gläubiger leichter überzeugen, kooperativ zu sein.

Wichtig

Wenn die Forderung begründet ist und Sie kein Geld oder Vermögen haben, das für die Zahlung oder für die Pfändung genutzt werden kann, lohnt es sich, die Betreibung laufen zu lassen. Der Verlustschein wird ohnehin erstellt, die zusätzlichen Kosten inkl. Zinsen können aber gespart werden.

  • Rechtsvorschlag

    Rechtsvorschlag

Rechtsvorschlag ist ein Sammelbegriff, der darauf hinweist, dass der Schuldner die Forderung nicht anerkennt und dass der Gläubiger seine Ansprüche vor Gericht beweisen muss, wenn er die Betreibung fortsetzen möchte (Art. 74 SchKG).

Sie haben 10 Tage nach der Zustellung des Zahlungsbefehls Zeit, um diesen anzufechten. Diese Frist wird streng angewandt und ist grundsätzlich die einzige Voraussetzung für die Einleitung des Rechtsvorschlags. Deswegen sollten Sie keinesfalls bis zum Ende der Frist warten – sondern besser umgehend absenden!

Der Rechtsvorschlag kann relativ problemlos erhoben werden:

  1. Der einfachste Weg: Den Rechtsvorschlag sofort mündlich gegenüber der zustellenden Person ankündigen. Dieser muss den Rechtsvorschlag protokollieren. Oder Sie können direkt auf dem Zahlungsbefehl ein Kreuzchen setzen.
  2. Wenn Sie den Rechtsvorschlag nicht sofort bei der Zustellung des Zahlungsbefehls erhoben haben, können Sie innerhalb von 10 Tagen das Betreibungsamt schriftlich (per Post) oder sogar mündlich davon informieren. Normalerweise empfiehlt sich zumindest aus Beweisgründen ein Brief per Einschreiben. Die Frist gilt als eingehalten, wenn der Brief mit dem Rechtsvorschlag am letzten Tag der Frist der Post übergeben wird.

Wichtig

Sie müssen den Rechtsvorschlag in den meistens Fällen nicht begründen: Ausnahmen sind der Rechtsvorschlag mangels neuem Vermögen (Art. 75 Abs. 2 SchKG) und beim Gläubigerwechsel (Art. 77 Abs. 2 SchKG). In allen anderen Fällen reicht eine formlose Mitteilung.

Muster

Sehr geehrte Damen und Herren

In der Betreibung Nr. XXX von Herrn Mustermann wurde mir der Zahlungsbefehl am XX.XX.20XX zugestellt. Hiermit erkläre ich fristgerecht Rechtsvorschlag.

Mit freundlichen Grüssen
Max Muster

Wenn Sie einen Rechtsvorschlag erhoben haben, wird der Betreibungsprozess angehalten. Jetzt muss der Gläubiger nachweisen, dass die Schuld gerechtfertigt ist. In dieser Zeit können Sie ihn kontaktieren und versuchen, das Problem ohne Betreibung zu lösen.

Darüber hinaus ist der Rechtsvorschlag eine notwendige Voraussetzung im neuen Verfahren zur «Löschung» von nicht gerechtfertigten Betreibungen aus Register.

  • Sie müssen nicht unbedingt selbstständig Rechtsvorschlag erheben. Wenn der Zahlungsbefehl an Ihren Mitbewohner oder Kollege zugestellt wurde, kann dieser in Ihrem Namen den Rechtsvorschlag verkünden.
  • Machen Sie am besten eine Kopie des Rechtsvorschlags und behalten diese bis zu Ende des Verfahrens.
  • Sie dürfen den Rechtsvorschlag jederzeit zurückziehen. Seien Sie aber vorsichtig damit: Sie können einen zurückgezogenen Rechtsvorschlag nicht mehr neu einlegen.
  • Der Rechtsvorschlag ist in den meisten Fällen empfehlenswert, auch wenn Sie die Forderung anerkennen wollen. In dem Fall können Sie einfach mit dem Gläubiger vereinbaren, dass Sie die Schuld begleichen werden und er die Betreibung zurückruft.
  • Sie können auch nur einen Teil der Forderung anfechten und einen Teil-Rechtsvorschlag erheben. Kann der Teil-Rechtsvorschlag nicht genau definiert werden, so gilt die gesamte Forderung als bestritten.

Wichtig

Ein Rechtsvorschlag ist keine endgültige Lösung, die sämtliche Probleme der eingeleiteten Betreibung löst. Bleiben Sie aktiv und kontaktieren den Gläubiger, um einen Kompromiss zu finden. Sonst wird der Gläubiger den Rechtsvorschlag vor Gericht beseitigen und die Betreibung fortsetzen. Hat der Gläubiger Erfolg, müssen Sie am Ende zusätzlich die Gerichtskosten tragen, die meistens nicht unerheblich sind.

  • Betreibungsregister

    Betreibungsregister

Die Betreibungsämter sind verpflichtet, über die bei ihnen eingehenden Begehren und Erklärungen Protokoll zu führen (Art. 8 und 8a SchKG). Dort sind alle laufenden und abgeschlossenen Betreibungen der letzten 5 Jahren eingetragen. Auch wenn die Betreibung beendet wurde, bleibt die Information im Betreibungsregister. Jede Person darf diese Protokolle einsehen und sich gegen eine geringe Gebühr Auszüge daraus geben lassen.

Wenn der Gläubiger ein Betreibungsbegehren eingeleitet hat, wird diese Information in das Betreibungsregister des zuständigen Betreibungsamts eingetragen. Diese Information ist noch 5 Jahre ersichtlich, bis die Betreibung oder der Verlustschein verjährt sind.

Im Betreibungsregisterauszug des jeweiligen Wohnortes sind folgende Einträge ersichtlich:

  • Eingeleitete Betreibungen (Zahlungsbefehle und Rechtsvorschläge) der letzten 5 Jahre
  • Unzustellbare, bezahlte und erloschene (abgelaufene) Betreibungen (5 Jahre)
  • Pfändungsvollzüge und Konkursandrohungen der letzten 5 Jahre
  • Bezahlte Betreibungen der letzten 5 Jahre
  • Verlustscheine, die weder getilgt noch verjährt sind
  • Durchgeführte Privatkonkurse

Wichtig

Anerkennung der Schuld und Tilgung der Forderung lässt den Eintrag aus dem Betreibungsregister nicht erlöschen – die Information, dass Sie betrieben wurden, bleibt die nächsten 5 Jahre sichtbar. Gerichte, Ämter und die betroffenen Schuldner können sämtliche eingetragenen Betreibungen einsehen, selbst wenn diese länger als 5 Jahre zurückliegen.

Die Eintragung in das Betreibungsregister erzeugt für die betriebene Person viele Probleme: Jeder Interessent kann eine Anfrage stellen und erhält dies Information. In der Folge können Sie Probleme bei der Stellen- oder Wohnungssuche erhalten Zukünftige Kreditaufnahmen werden ebenfalls erschwert.

Die Löschung des Eintrags ist nicht einfach, aber noch möglich:

  1. Nach 5 Jahre wird der Eintrag automatisch gelöscht. Wenn Sie in den kommenden 5 Jahren weder eine neue Arbeit, noch eine neue Wohnung suchen wollen, können Sie einfach abwarten, bis sich das Problem von selbst löst.
  2. Versuchen Sie, eine Vereinbarung mit dem Gläubiger zu erreichen, damit er seine Betreibung zurückzieht. Dann wird die Information über die Betreibung auf dem Betreibungsregisterauszug nicht mehr ersichtlich.
  3. Sie können ein Gesuch ans Gericht stellen, um die Entscheidung zu erhalten, wonach die Forderung nicht besteht und Sie zu Unrecht betrieben wurde. Das verursacht aber zusätzliche Gerichtskosten.
  4. Wenn Sie den Rechtsvorschlag erhoben haben und der Gläubiger diesen nicht beseitigt, sollten Sie beim Betreibungsamt beantragen, dass die Betreibung aus dem Betreibungsregisterauszug gelöscht wird.
  • Wird der Wohnsitz gewechselt, muss das zuständige neue Betreibungsamt für diese Person ein neues Register anlegen, in dem ausschliesslich die in dieser Gemeinde durchgeführten Betreibungen registriert sind. Um den gesamten Vorgang zu erhalten, muss der Interessent die Auszüge aller früheren Wohnorte einholen.
  • Grundsätzlich gibt es keine «Löschung» aus dem Betreibungsregister. Der Eintrag bleibt im Register stehen, wird aber nicht auf dem Betreibungsregisterauszug gezeigt.
  • Wenn Sie einen Rechtsvorschlag erhoben haben, können Sie nicht sofort die «Löschung» aus dem Betreibungsregister einfordern. Erst drei Monate nach der Zustellung des Zahlungsbefehls können Sie das Gesuch einreichen, falls der Gläubiger in dieser Zeit kein Rechtsöffnungsverfahren eingeleitet hat. Der Gläubiger hat dagegen ein Jahr nach Zustellung des Zahlungsbefehls Zeit, um den Rechtsvorschlag zu beseitigen und den Betreibungsprozess fortzusetzen. Wenn er das macht, wird die Information über die Betreibung wieder im Betreibungsregisterauszug ersichtlich.
  • Falls Sie einen Rechtsvorschlag erheben und umgehend die Forderung begleichen, bleibt der Eintrag im Betreibungsregister sichtbar. Mit der Zahlung bestätigen Sie die Anerkennung der Forderung und so ist die Betreibung gerechtfertigt.
  • Ist der Gläubiger bereit, die Betreibung zurück zu ziehen, sollte er eine Erklärung erstellen, die sein Vorhaben bestätigt. Diese Erklärung können Sie dem Betreibungsamt einreichen, damit der Eintrag gelöscht wird.

Wichtig

Der Betreibungsregistereintrag wird nicht automatisch gelöscht, wenn Sie Rechtsvorschlag erheben oder wenn die Betreibung nicht anerkannt wurde. Damit der Eintrag gelöscht wird, müssen Sie ein Gesuch bei dem Betreibungsamt Ihres Wohnsitzes einreichen. Dafür müssen Sie eine Gebühr von 40 CHF entrichten.

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Debitorenverluste: So können sie vermieden werden https://treuhand-suche.ch/blog/debitorenverluste-so-koennen-sie-vermieden-werden/ https://treuhand-suche.ch/blog/debitorenverluste-so-koennen-sie-vermieden-werden/#respond Wed, 12 Aug 2020 07:00:16 +0000 https://treuhand-suche.ch/blog/?p=3189 The post Debitorenverluste: So können sie vermieden werden appeared first on treuhand-suche.ch.

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In Zeiten wirtschaftlicher Instabilität verzeichnen die meisten Schweizer Unternehmen einen Anstieg der Debitorenverluste. Als Debitorenverlust werden Ausfälle von Forderungen definiert, die sich aus Zahlungsschwierigkeiten bei Kunden ergeben und den Verkäufer belasten.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist der Anteil der ausgefallenen Zahlungen gestiegen.

von 2.1% auf 3.9%

Als wichtigste Gründe für die Steigerung dieses Indikators gelten eine Verschlechterung der Zahlungskultur der Schweizer Unternehmen im Allgemeinen und ein zunehmender Wertewandel im Speziellen. Sowohl Mahnungen und Betreibungen als auch Privatkonkurse werden heutzutage als Kavaliersdelikt empfunden.

Laut dem europäischen Zahlungsbericht unterstreicht die Stimmung von Befragten einer Studie, dass es aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Welt Anzeichen für eine weitere Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit und einen Anstieg von Zahlungsverspätungen gibt. Daten hierzu finden sich in der Infografik unten.

Befragte*, die glauben, dass in ihrem Land eine Rezession erwartet wird.

43%
56%

Schweiz

EU-Durchschnitt

Befragte, die aussagen, dass verspätete Zahlungen einen hohen Einfluss* auf Liquiditätsengpässe haben.

53%
45%

Schweiz

EU-Durchschnitt

Befragte, die das „Risiko einer europaweiten Rezession“ als Hauptherausforderung für die Zahlung ihrer Kunden eingestuft haben.

68%
57%

Schweiz

EU-Durchschnitt

Anteil der Unternehmen, die längere Zahlungsbedingungen akzeptieren, weil sie die Kundenbeziehung nicht beschädigen möchten.

80%
69%

Schweiz

EU-Durchschnitt

Befragte, die davon ausgehen, dass die Rezession schwerwiegende negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben wird (alle Befragten, die angeben, dass sich ihr Land entweder in einer Rezession befindet oder innerhalb von 5 Jahren eine erwartet):

47%
38%

Schweiz

EU-Durchschnitt

Befragte, die eine Einführung neuer Rechtsvorschriften zur Lösung des Problems verspäteter Zahlungen wünschen:

52%
50%

Schweiz

EU-Durchschnitt

* Hier und weiter unten: Unter “Befragte” ist der Anteil der Befragten zu verstehen, die die Frage beantwortet haben

Potenzielle Gefahren rechtzeitig erkennen

Leider muss man im Geschäftsleben mit Verlusten rechnen. Wenn es sich jedoch um einen Debitorenverlust handelt, der vermieden werden könnte, ist es besonders ärgerlich. Nicht nur beim Einkauf, sondern auch beim Verkauf von eigenen Waren auf Rechnung sollten Unternehmen vorsichtlich vorgehen. Man darf nicht auf ein angemessenes Risikomanagement verzichten. Wenn der Verkauf auf Rechnung an einen neuen Kunden erfolgt und wenn es sich dann auch noch um einen relativ grossen Betrag handelt, ist es ratsam, die Kreditwürdigkeit des potenziellen Kunden vorher zu überprüfen.

Schon bei Vertragsabschluss sollte der Vertrag so formuliert werden, dass eine rechtsgültige Schuldanerkennung direkt durch die Vertragsunterschreibung vorliegt. Daneben sollten auch Zahlungs- und Mahnfristen sowie Mahngebühren und Verzugszinsen über die Geschäftsbedingungen reguliert werden.

debitorenverlusten_finanzieller_Status

Bei bestehenden Kunden darf die Überwachung deren finanziellen Status nicht vergessen werden. Ein Unternehmen muss seine Kunden kennen. Es tauchen häufig schon frühzeitig erste Anzeichen dafür auf, dass ein langjähriger Kunde möglicherweise Schwierigkeiten beim Bezahlen haben oder zahlungsunfähig wird. Über eine regelmässige Überprüfung der Zahlungsfähigkeit von Stammkunden sind diese Zeichen recht einfach zu identifizieren. In dieser Situation ist es besonders wichtig, die Situation nüchtern einzuschätzen und dem Kunden trotz langjähriger Geschäftsbeziehung den Einkauf von Produkten zu verweigern.

Um sowohl neue als auch bestehende Kunden zu prüfen, kann man aussagekräftige Datenpools wie beispielsweise der Credit Decision Datenpool einsetzen. Dieser Datenpool wird ausschliesslich definierten geschlossenen Gruppen zur Verfügung gestellt. Zu diesen gehören akkreditierte KMUs sowie grosse Unternehmen. Poolnutzer haben Zugriff auf Informationen von Anwendern, die sich verpflichten, ihre Daten aus überfälligen Forderungen in den Datenpool einzugeben. Auf diese Weise werden die aktuellen Daten von unterschiedlichen Firmen aus verschiedensten Branchen gesichert.

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Aussergerichtliche Mahnungen

  • null
    Die Kontrolle über die Rechtzeitigkeit von Rechnungszahlungen ist ein wichtiger Bereich des Forderungsmanagements. Falls die Zahlungen nicht rechtzeitig eingehen, sollte man mit aussergerichtlichen Erinnerungen beginnen. Als Best Practice wird empfohlen, die Fristen für den Beginn der Mahnungen und Betreibungen sowie die Höhe der Mahngebühren und Verzugszinsen noch während der Ausarbeitung bzw. während des Abschlusses des Vertrags selbst festzulegen.
  • null
    Sobald die Zahlungsfrist abgelaufen ist, sollte man eine Zahlungserinnerung schicken. So muss man den Kunden nicht mit einer Mahnung irritieren. Schliesslich ist es möglich, dass der Kunde die Rechnung nicht erhalten hat.
  • null
    Wichtig ist der Versuch, mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben. Das wird besonders relevant, wenn der Kunde Zahlungsschwierigkeiten aufweist. Zu diesem Zeitpunkt könnte man dem Kunden einen Zahlungsaufschub oder eine Ratenzahlung anbieten. Eine solche Lösung kann für das Unternehmen die optimale Entscheidung im Vergleich zu einem Verlust der Forderungen bedeuten.
  • null
    Sollte nach einer Zahlungserinnerung keine Reaktion des Kunden folgen, muss man mit dem Mahnwesen beginnen. Informationen zum Mahnwesen können im Schweizer Obligationenrecht (OR Art. 102-109) nachgelesen werden. Was aber das praktische Vorgehen bei Mahnungen betrifft, existieren keine verbindlichen Vorschriften.
  • null
    Normalerweise wird bereits nach einer Zahlungserinnerung oder nach der ersten Mahnung ein wesentlicher Teil der Forderungen gezahlt.

Führen jedoch auch die Mahnschreiben zu keinem Ergebnis, wird es nötig, auf gerichtliche Massnahmen in Form der Betreibungen zurückzugreifen. Eine Betreibung wird durch das Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs reguliert. Es können drei Arten von Betreibungen unterschieden werden:

  • null

    Betreibung durch Pfändung

Dabei werden nur die Waren gepfändet, die ausschliesslich zur Tilgung der Schulden notwendig sind.

  • null

    Betreibung auf Konkurs

Dabei werden alle Güter des Schuldners mit Arrest belegt und verkauft.

  • null

    Betreibung auf Pfandverwertung

In dem Fall verfügt der Gläubiger über ein Grundpfand in Form einer Immobilie oder einer Hypothek, die dem Schuldner gehört. Dieses Grundpfand wird vom Gläubiger akzeptiert und kann kapitalisiert werden.

… Und wenn es doch nicht geklappt hat

Ist es bereits zu einem Verlust gekommen, muss festgestellt werden, ob es um einen mutmasslichen oder schon einen definitiven Debitorenverlust handelt. Für die Abschreibung der Verluste ist ein Delkredere als Pauschalsatz von den Steuerbehörden bewilligt.

Falls festgestellt wird, dass die Forderung definitiv nicht bezahlt wird, erfolgt die Abschreibung der Forderung direkt über ein spezielles Aufwandskonto “Debitorenverluste” auf dem Debitorenbestand.

In der Buchhaltung sieht es folgendermassen aus:

Soll Haben
Abschreibung einer Forderung, die definitiv nicht bezahlt wird
3805 - Verluste aus Forderungen 1100 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Wenn der Verlust noch nicht endgültig ist, muss das Verlustrisiko zum Jahresende geschätzt und indirekt über das Delkredere-Konto und / oder das Kundenverlustkonto abgeschrieben werden.

Das Konto “Delkredere” gilt als Wertberichtigungskonto und wird auf der Grundlage von Erfahrungen berechnet. Für alle offenen inländischen Debitorenrechnungen darf ein Delkredere von 5% dieses Betrags eingerichtet werden. Für ausländische Schuldner liegt dieser Pauschalbetrag bei 10%. In der Praxis wird jedoch eine Pauschale von 10% aller offenen Rechnungen akzeptiert.
Buchhalterisches Verfahren bei den mutmasslichen Debitorenverlusten:

** In dem Beispiel ist der offene Betrag geringer geworden. Andernfalls muss die Buchung umgekehrt durchgeführt werden.
Soll Haben
Abschätzung und anteilige Abschreibung der mutmasslichen Debitorenverlusten am Ende des Jahres (bis zu 10% der offenen Rechnungen)
3805 - Verluste aus Forderungen 1109 – Delkredere
Im kommenden Jahr werden die definitiven Debitorenverluste gebucht
3805 - Verluste aus Forderungen 1100 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zum Jahresende muss das Delkredere entsprechend korrigiert** werden (kann bis zu 10% der offenen Rechnungen betragen)
1109 – Delkredere 3805 - Verluste aus Forderungen

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