Hallöchen! Das Jahresende ist nicht mehr so weit und deshalb überlegen wir uns, wie wir unser Jahresergebnis optimieren können. Ich weiss, dass die Arbeitgeberbeitragsreserve eine Möglichkeit bietet, den Gewinn zu reduzieren und Steuern zu sparen. Hat jemand bereits Erfahrung damit gesammelt? Gibt es irgendwelche versteckten Probleme, die man nicht sofort sehen kann?
Vielen Dank für eure Hinweise im Voraus!
Viele Grüsse
Helga
Arbeitgeberbeitragsreserve: Lohnt es sich?
Erfrage bei der Pensionskasse, wie viel du einzahlen kannst und achte darauf, dass du rechtzeitig einzahlst. Meiner Erinnerung nach muss die Einzahlung bis spätestens Ende Februar des nächsten Jahres erfolgt sein (kläre das aber sicherheitshalber ab). So macht die ArGe-BR schon Sinn. Konsequenz ist halt, dass du nächstes Jahr weniger BVG-Prämien zahlen wirst. Oder anders gesagt: Irgendwann "holt dich diese Massnahme wieder ein". (Das gilt allerdings für die meisten Optimierungsmassnahmen.) Ich persönlich nutze darum diese Massnahme zur Glättung des Erfolgs über mehrere Jahre hinweg.
Disclaimer: Ich bin kein Steuerberater und meine Aussage ersetzt keine fundierte Steuerberatung. Das Geschriebene entspricht bloss meiner persönlichen Meinung.
Hallo allerseits
Aus meiner Erfahrung sind diese Reserven von Unternehmen nicht so beliebt, weil sie eben nicht wie typische Garantiereserven oder Delkredere nur buchhalterisch gebildet werden, sondern tatsächlich an der Pensionskasse geleistet werden müssen. Diese Geldmittel sind stets zweckgebunden und können später mit künftigen Arbeitgeberbeiträgen verrechnet werden. Alternativ kann man diese Reserve zur Optimierung von Altersleistungen verwenden. Eine Rückerstattung ans Unternehmen ist unmöglich.
Ob solche Reserven sinnvoll sind, ist pauschal schwer zu sagen. Wenn ein Jahr unerwartet gut gelaufen ist, man kann damit beide Steuern sparen und sich für die Zukunft einen Liquiditätspuffer schaffen. Wenn ein Unternehmen im Moment trotz Gewinn nicht so viel liquide Mittel besitzt, sollte man eher andere Optimierungsmassnahmen ergreifen.
Freundliche Grüsse
Roger Frei
Vielen Dank für euer Feedback!
Roger, sprichts du über die Arbeitgeberbeitragsreserve mit Verwendungsverzicht?
Viele Grüsse
Helga
Nein, das sind ordentliche Arbeitgeberbeitragsreserven. Arbeitgeberbeitragsreserven mit Verwendungsverzicht sind die Reserven, die man freiwillig seiner Pensionskasse im Unterdeckungsfall zur Verfügung stellt.
Freundliche Grüsse
Roger
Danke, Roger! Ich dachte, dass diese Einschränkung nur im Verwendungsverzichtsfall gilt. Gibt es einen minimalen Beitrag, den ein Unternehmen einzahlen muss, um solche Reserven zu bilden?
Im Gesetz wird kein minimaler Betrag erwähnt. Der maximale ist dagegen definiert und beträgt zwischen 3 bis 5 Jahresbeiträgen. Ich würde direkt bei der Kasse nachfragen, ob es eine Untergrenze gibt.
Hallo allerseits. Es wundert mich, was mit diesen Reserven passiert, wenn das Unternehmen Konkurs geht, bevor diese Reserven aufgebraucht werden. Erhält man das Geld auch in diesem Fall nicht zurück?
Liebe Grüsse
Anna
Hallo Anna
Das Unternehmen erhält es sowieso nicht. Diese Mittel werden in erster Linie zur Begleichung von ausstehenden Beiträgen der Firma verwendet. Wenn nach der Verrechnung verfügbare Mittel bleiben, werden diese den Versicherten gutgeschrieben, i.d.R. als Erhöhung der Sparkapitalien. Wenn aus irgendwelchen Gründen das Unternehmen keine Mitarbeiter mehr hat, bleibt das Geld in der Pensionskasse.
Freundliche Grüsse
Roger
Hallo zusammen
Können Selbstständige solche Reserven bilden?
LG
Monika
Hallo Monika
Nein, das funktioniert nur für die angestellten Mitarbeiter. Ein Selbstständiger kann diese Beiträge für seine Angestellten leisten, jedoch nicht für sich selbst.
Freundliche Grüsse
Roger