Guten Tag Form
Ich möchte gerne selbst ein Businessplan erstellen. Ich habe aber nicht wirklich einen kaufmännischen Hintergrund und noch nie solch ein Dokument erstellt. Wenn man sich so durch das Internet kämpft, gibt es einige Vorlagen welche unterschiedlich aufgebaut sind und auch unterschiedliche Sachen beinhalten. Kann mir allenfalls jemand weiterhelfen, was zwingend in ein Businessplan gehört?
Danke sehr! Bin gespannt auf eure Meldungen!

Points: 5
  • Grundsätzlich einverstanden mit "SebastianFurst". Es kommt sehr darauf an, WER den Businessplan liest und wie gross die Investitionssumme ist. Auch der ZWECK des Businessplans ist entscheidend:

    WER:
    Liegenschaftsverwaltung, Investor, Bank, Geschäftspartner, Franchise, Kundenakquisition etc.
    Ein Investor hat in der Regel die höchsten Ansprüche an einen Businessplan, eine Liegenschaftsverwaltung die geringsten. Aber nicht nur der Umfang ist entschiedend. Während ein Geschäftspartner vielleicht eher am Produkt selbst interessiert ist und am Potenzial, ist eine Bank oder ein Investor vor allem am Finanzplan interessiert.
    Erfahrungsgemäss ist es auch entscheidend, welche Person den Businessplan liest. Ein Ingenieur wird sich auf die (technischen) Fakten stürzen, ein Buchhalter auf den Finanzplan und andere - vielleicht weniger Business-erfahrene Investoren - sind auch häufig mit schöner Grafik zu ködern. Das mit der Grafik funktioniert eigentlich auch bei erfahrenen Investoren, nur geben sie es selbst natürlich nicht zu :-)

    PROJEKTGRÖSSE:
    Selbstredend wird für eine höhere Investitionssumme einen umfangreicheren Businessplan verlangt. Der Businessplan selbst hat auch Signalwirkung. Wer nicht mal genügend Effort aufbringen kann, einen schlauen Businessplan zu erstellen, hat vielleicht im Business selbst auch wenig Biss und Wille, richtig zu investieren... entsprechend umgekehrt.

    FINANZIERUNGSART:
    Eigenkapitalgeber: Viele Start-ups werden zuerst mit Eigenkapital finanziert. Ein solcher Investor ist i. d. R. vor allem am Upside, d.h. am Potenzial der Firma interessiert. Das hat - im Gegensatz zum Fremdkapital - damit zu tun, dass das Gewinn- und Verlustpotenzial symmetrisch ist. Von 3 Investitionen gehen 2 bankrott, aber die Dritte verfünffacht sich im Wert und somit holt man mit diesem Investment alles wieder raus. So in etwa denkt ein Eigenkapitalinvestor. Im Businessplan sollte also das Potenzial deutlich hervorgehoben werden.

    Fremdkapital: Eine Bank vergibt einen Kredit zu einem Zins, d.h. das Upside ist beschränkt in der Höhe des Zinssatzes. Der potenzielle Verlust beträgt jedoch auch hier 100%. Die Bank hat also ganz andere Anreize als der Eigenkapitalgeber im Beispiel oben. Sie will vor allem den Verlust minimieren und wird daher meistens irgendwelche Sicherheiten verlangen (Collateral). Das aus Sicht der Bank das Gewinn-/Verlustpotenzial asymmetrisch ist und sie nicht voll am Upside partizipieren kann, wird ihr Fokus ein anderer sein. Beim Erstellen eines Businessplans sollte daher darauf geachtet werden, dass diese Aspekt berücksichtigt werden und dem Fremdkapitalgeber klar aufgezeigt wird, dass das Risiko minimal ist.

Hallo Peter,
Im Prinzip gilt, dass der Businessplan einem unabhängigen Dritten deine Idee so erklärt, dass er diese gut nachvollziehen kann und wenige bis keine Fragen offenbleiben. Je nach Verwendungszweck ist dieser detaillierter oder kompakter ausgearbeitet. Für Verwaltungen reicht in der Regel ein kurz gehaltener Businessplan. Für Finanzierungen und allfällige Investoren sollte der Businessplan schon ausgeklügelter sein und auch allfällige Analysen enthalten. Es empfiehlt sich auch, je nach Geschäftsart oder Umfeld, gewissen Schwerpunkte zu setzen (bspw. Aufzeigen eines Bestellablaufes). Zur Anreicherung gibt es aus der Theorie auch diverse Konzepte, welche gewisse Themen systematisch abdecken (bspw. Marktanalyse). Es ist gut auch solche Konzepte einfliessen zu lassen. Es sollte jedoch zielführend sein und nicht einfach zum Anschein von Kompetenz verwendet werden. Bei grossen Businessplänen ist ein Management Summary am Anfang noch ratsam, welches den Businessplan auf einer Seite zusammenfasst. Last but not least würde ich ein Augenmerk auf die Struktur, Layout und Design haben – denn wie heisst es doch so schön…das Auge isst mit. Schau mal hier ein paar schöne Beispiele: https://businessplan-pro.ch/projekte/
Hoffe das hilft dir etwas weiter.

    Sali PEter,
    es kommt sehr darauf an, wie gut du dich bei den einzelnen Themen auskennst. Wir hatten beospielsweise nicht viel Ahnung bei dem Finanzteil und Grafiker sind wir auch keine... die Beschreibungen (CVs, unser Busines, Produkte etc.) haben wir viel selbst geschrieben. Die Struktur, Grafik und den Finanzteil hat dann ein Profi erstellt für uns. Wir haben auch zuerst versucht, mit Excel-Vorlagen vom Internet alles zu erstellen. Irgendwo in der Mitte sind wir jedoch steckengeblieben und im Nachhinein muss ich sagen, dass wir uns diese Mühe hätten schenken können.

    Points: 35
      5 Tage später

      Grundsätzlich einverstanden mit "SebastianFurst". Es kommt sehr darauf an, WER den Businessplan liest und wie gross die Investitionssumme ist. Auch der ZWECK des Businessplans ist entscheidend:

      WER:
      Liegenschaftsverwaltung, Investor, Bank, Geschäftspartner, Franchise, Kundenakquisition etc.
      Ein Investor hat in der Regel die höchsten Ansprüche an einen Businessplan, eine Liegenschaftsverwaltung die geringsten. Aber nicht nur der Umfang ist entschiedend. Während ein Geschäftspartner vielleicht eher am Produkt selbst interessiert ist und am Potenzial, ist eine Bank oder ein Investor vor allem am Finanzplan interessiert.
      Erfahrungsgemäss ist es auch entscheidend, welche Person den Businessplan liest. Ein Ingenieur wird sich auf die (technischen) Fakten stürzen, ein Buchhalter auf den Finanzplan und andere - vielleicht weniger Business-erfahrene Investoren - sind auch häufig mit schöner Grafik zu ködern. Das mit der Grafik funktioniert eigentlich auch bei erfahrenen Investoren, nur geben sie es selbst natürlich nicht zu :-)

      PROJEKTGRÖSSE:
      Selbstredend wird für eine höhere Investitionssumme einen umfangreicheren Businessplan verlangt. Der Businessplan selbst hat auch Signalwirkung. Wer nicht mal genügend Effort aufbringen kann, einen schlauen Businessplan zu erstellen, hat vielleicht im Business selbst auch wenig Biss und Wille, richtig zu investieren... entsprechend umgekehrt.

      FINANZIERUNGSART:
      Eigenkapitalgeber: Viele Start-ups werden zuerst mit Eigenkapital finanziert. Ein solcher Investor ist i. d. R. vor allem am Upside, d.h. am Potenzial der Firma interessiert. Das hat - im Gegensatz zum Fremdkapital - damit zu tun, dass das Gewinn- und Verlustpotenzial symmetrisch ist. Von 3 Investitionen gehen 2 bankrott, aber die Dritte verfünffacht sich im Wert und somit holt man mit diesem Investment alles wieder raus. So in etwa denkt ein Eigenkapitalinvestor. Im Businessplan sollte also das Potenzial deutlich hervorgehoben werden.

      Fremdkapital: Eine Bank vergibt einen Kredit zu einem Zins, d.h. das Upside ist beschränkt in der Höhe des Zinssatzes. Der potenzielle Verlust beträgt jedoch auch hier 100%. Die Bank hat also ganz andere Anreize als der Eigenkapitalgeber im Beispiel oben. Sie will vor allem den Verlust minimieren und wird daher meistens irgendwelche Sicherheiten verlangen (Collateral). Das aus Sicht der Bank das Gewinn-/Verlustpotenzial asymmetrisch ist und sie nicht voll am Upside partizipieren kann, wird ihr Fokus ein anderer sein. Beim Erstellen eines Businessplans sollte daher darauf geachtet werden, dass diese Aspekt berücksichtigt werden und dem Fremdkapitalgeber klar aufgezeigt wird, dass das Risiko minimal ist.

        3 Jahre später
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