Update des Artikels vom
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Wenn Sie als selbständiger Dienstleister arbeiten, werden Sie sich sicher schon einmal die Frage gestellt haben: “Kalkuliere ich eigentlich den richtigen Stundenlohn?” Mit dieser Fragestellung sind Sie jedenfalls schon mal auf dem richtigen Weg. Denn nicht jeder Freelancer denkt so – und wenn doch, kommt er häufig auf falsche Ergebnisse.
Um Ihnen weiterzuhelfen, hat treuhand-suche.ch einen dreistufigen Leitfaden entwickelt. Diese Vorlage soll Sie dabei unterstützen, den passenden Stundensatz für Schweizer Freelancer zu finden. Im Anschluss an den Leitfaden haben wir praktische Berechnungsbeispiele und wichtige Tipps für Freelancer-Einsteiger angehängt. Am Ende des Artikels finden Sie eine detaillierte Berechnungsdatei für den im Leitfaden angegebenen Stundensatz. Fangen wir also an!
Es gibt drei Schlüsselvariablen in dieser Berechnung: Zieleinkommen, Kosten und Zeit. Schauen wir uns die Variablen im Einzelnen an.
Die Höhe des Einkommens hängt von vielen Faktoren ab. Die wichtigsten Faktoren sind der Markt (Geschäftsbereich, Kundenkategorien, Wettbewerb) und die Qualifikation (Wissensstand und Fähigkeiten des Freelancers). Um die Verdienstmöglichkeiten eines Freiberuflers zu kalkulieren, sollten folgende Informationen berücksichtig werden.
Ihr bisheriges Gehalt kann ein hilfreicher Indikator sein.
Waren Sie in der Vergangenheit in einem Unternehmen der Innenarchitekturbranche tätig und möchten jetzt selbst Dienstleistungen im Bereich «Wohnungseinrichtung» anbieten, wäre es sinnvoll, Ihr bisheriges Gehalt als Grundlage für Ihren Tarif anzusetzen.
Sollte Sie jedoch die Ausrichtung Ihres Angebots ändern und beispielsweise Innenarchitektur-Ausbildungskurse anbieten, funktioniert diese Logik nicht mehr. Um den Tarif für diese Dienstleistung festzulegen, müssen Sie eine andere Methode anwenden.
Selbständige Dienstleister sollten nach Jobangeboten in Jobbörsen recherchieren, wo Stellenausschreibungen mit Gehaltsangaben zu finden sind. Beachten Sie auch den Beschäftigungsgrad in der Ausschreibung. Auch der Statistische Lohnrechner kann zu diesem Zweck genutzt werden. Diese Gehaltsschätzung gilt als realistischste für den Markt.
Die beliebtesten Jobportale in der Schweiz
Tipp
Freiberufler müssen manchmal den Preis herabsetzen, um ein interessantes Projekt zu erhalten. Dabei empfiehlt es sich, die Anzahl der zu verrechnenden Stunden tiefer anzusetzen, als den Stundensatz zu senken. Das Gegenteil gilt für Preiserhöhungen, wenn man beispielsweise über einen längeren Zeitraum mit einem Kunden zusammenarbeitet.
Die grössten Ausgaben eines Freelancers sind:
Die Miete des Arbeitsraumes verursacht häufig den grössten Kostenanteil eines Freelancers. Doch viele Selbständige haben die Option, das Homeoffice zu nutzen und so die Kosten zu reduzieren.
Auch wenn man von daheim aus arbeitet, müssen Wasser-, Strom-, Heizungs- und Internetrechnungen bezahlt werden. Bei Freiberuflern, die im Co-Working-Office arbeiten, sind diese Kosten in der Regel bereits im Mietpreis enthalten.
Zahnärzte benötigen Medikamente und Bohrer, Designer brauchen Computer und Software für die Arbeit mit Mediadaten. Berücksichtigen Sie alles, was Sie für Ihre Aufträge benötigen. Das beinhaltet auch die Anforderungen der nahen Zukunft (zum Beispiel einen neuen Schreibtisch oder das Abonnement für eine Buchhaltungssoftware).
Tipp
Der bereits erwähnte Zahnbohrer oder das Computer-Programm hält länger als ein Jahr. Daher fliesst nur ein Teil der Kosten in diese Ausgabenposition. Wenn Sie nicht genau einordnen können, wann das Instrument gewechselt werden muss, sollten Sie eine maximale jährliche Rate kalkulieren.
Selbständige können Werbung in der Google-Suche schalten, Profile auf unterschiedlichen Websites erstellen oder Visitenkarten in Coffeeshops hinterlassen. Selbst wenn Sie aktuell ausreichend Kunden haben, können Sie so möglichen Fluktuationsphasen vorgreifen.
Tipp
In diese Kategorie fallen auch spezialisierte Abonnements wie unsere Abos für Treuhänder. Premium-Nutzer von treuhand-suche.ch erhalten bereits ab CHF 25 pro Monat neben zusätzlichen Funktionen verbesserte Möglichkeiten zur Kundenakquisition.
Diese Kosten umfassen alle Massnahmen der Wissenserweiterung: Offline- und Online-Kurse, Seminare, Fachkonferenzen oder der Kauf hilfreicher Fachliteratur.
Tipp
Für Buchhalter und andere Finanzfachleute haben wir einen Artikel mit einer Auswahl hochwertiger Buchhaltungskurse in verschiedenen Formaten und Standorten – „Buchhaltungskurse: Übersicht zur beruflichen Weiterbildung“.
Die Summe, die Sie berechnet haben, ist der Break-even-Punkt. Das ist das Minimum-Einkommen, das Sie einnehmen müssen, um Ihre gesamten Fixausgaben zu decken.
Der Stundensatz wird in der Regel für ein Jahr veranschlagt. Dazu ist es notwendig, die Arbeitszeiten (Erledigen der Kundenaufträge) präzise von den Nicht-Arbeitszeiten (Urlaub, Krankheit usw.) zu trennen.
Es gibt jährlich 104 Wochenendtage. Die Anzahl der Ferientage variiert von Kanton zu Kanton (z.B. Zürich – 10, Zug – 9, Aargau – 13). Wie viele Feiertage es in Ihrem Kanton gibt, erfahren Sie unter www.arbeitstage.ch
Selbständige planen in der Regel 26 Urlaubstage (5.2 Ferienwochen) pro Jahr ein. Wenn es in Ihrer Branche eine “Nebensaison” gibt, sollten Sie diese für den Urlaub nutzen.
Freiberufler melden durchschnittlich 10 Krankheitstage pro Jahr. Sollten chronische Krankheiten vorliegen, sollte man die Anzahl verdoppeln.
Qualifikationsaufbau, Akquisition neuer Kunden, Erstellung eines Portfolios und andere vergleichbare Aktivitäten benötigen ihre Zeit. Ein Selbständiger muss dafür jeden Tag Zeit einplanen. Berücksichtigen Sie dafür den gleichen Aufwand, wie für den Krankenstand (60 – 80 Stunde d.h. 6 Tage pro Jahr).
Per Gesetz (Art. 9 Abs. 3 ArG) beträgt die Regelarbeitszeit für Selbständige zwischen 45 und 50 Stunden pro Woche (9,5 Stunden pro Tag). Es ist auch möglich, z.B. an Wochenenden zu arbeiten. Wichtig ist, dass man es nicht übertreibt.
Tipp
Möchten Sie mehr über die Arbeitszeitberechnung erfahren? Lesen Sie unsere Artikel „Arbeitszeit: Was steht im Schweizer Arbeitsrecht dazu?“ und „Beste Methoden, Apps und Excel-Vorlagen für Arbeitszeiterfassung“!
Ein Freelancer, der gerade ins Geschäft einsteigt, wird doppelt so viel Zeit für ein Projekt benötigen, wie ein erfahrener Kollege. Das sollte im Prozentsatz der effektiv benötigten Zeit berücksichtigt werden. Gewöhnlich beträgt dieser 50% bis 80%. Mehr als 90% anzusetzen ist nicht empfehlenswert (siehe Abschnitt 3 für Einzelheiten).
Sind die tatsächlich benötigten Arbeitsstunden fixiert, kann der Freiberufler seinen endgültigen Stundensatz berechnen. Die Formel lautet wie folgt:
Beschreibung
1. Wie viel Sie verdienen möchten | |
---|---|
Angepeiltes Einkommen | CHF 86'000.00 |
Anpassungsfaktor | 1.2 |
Total angepeiltes Einkommen | CHF 103'200.00 |
Kanton: | Zürich |
Alter: | 29 |
2. Wie viel Sie ausgeben | |
---|---|
Büromiete | CHF 8'900.00 |
Nebenkosten | CHF 0.00 |
Ausgaben für Material | CHF 2'500.00 |
Ausgaben für Kundenakquisition | CHF 6'000.00 |
Ausgaben für Weiterbildung | CHF 1'830.00 |
Zwischentotal (Break-even-Punkt) | CHF 19'230.00 |
Reserveprozentsatz | 0% |
Total Reserven | CHF 0.00 |
Jahreseinkommen vor Steuern und Abgaben | CHF 122'430.00 |
Beiträge an die Sozialversicherungen | CHF 11'893.80 |
Pensionskassenbeitrag einrechnen? | ja |
Pensionskassenbeitrag | CHF 7'224.00 |
Einkommenssteuer | CHF 17'131.20 |
Total Sozialversicherungsbeiträge und Steuern | CHF 36'249.00 |
Jahreseinkommen nach Steuern | CHF 86'181.00 |
3. Wie viel Zeit Sie wirklich arbeiten | |
---|---|
Kalendertage | 365 |
Arbeitstage pro Woche | 5 |
Wochenenden | 52 |
Feiertage in Kanton | 10 |
Urlaubstage | 25 |
Krankentage | 6 |
Weiterbildungstage | 15 |
Arbeitstage pro Jahr | 205 |
Arbeitsstunden pro Tag | 9 |
Produktivitätsrate pro Tag | 75% |
Produktive Stunden pro Tag | 6.75 |
Produktive Stunden pro Jahr | 1383.75 |
Durchschnittliches Monatseinkommen | CHF 10'202.50 |
Stundensatz | CHF 88.48 |
Beschreibung
1. Wie viel Sie verdienen möchten | |
---|---|
Angepeiltes Einkommen | CHF 80'000.00 |
Anpassungsfaktor | 0.95 |
Total angepeiltes Einkommen | CHF 76'000.00 |
Kanton: | Schaffhausen |
Alter: | 25 |
2. Wie viel Sie ausgeben | |
---|---|
Büromiete | CHF 0.00 |
Nebenkosten | CHF 4'200.00 |
Ausgaben für Material | CHF 4'600.00 |
Ausgaben für Kundenakquisition | CHF 360.00 |
Ausgaben für Weiterbildung | CHF 2'000.00 |
Zwischentotal (Break-even-Punkt) | CHF 11'160.00 |
Reserveprozentsatz | 15% |
Total Reserven | CHF 1'674.00 |
Jahreseinkommen vor Steuern und Abgaben | CHF 88'834.00 |
Beiträge an die Sozialversicherungen | CHF 9'196.00 |
Pensionskassenbeitrag einrechnen? | nein |
Pensionskassenbeitrag | CHF 0.00 |
Einkommenssteuer | CHF 13'072.00 |
Total Sozialversicherungsbeiträge und Steuern | CHF 22'268.00 |
Jahreseinkommen nach Steuern | CHF 66'566.00 |
3. Wie viel Zeit Sie wirklich arbeiten | |
---|---|
Kalendertage | 365 |
Arbeitstage pro Woche | 6 |
Wochenenden | 52 |
Feiertage in Kanton | 10 |
Urlaubstage | 20 |
Krankentage | 8 |
Weiterbildungstage | 20 |
Arbeitstage pro Jahr | 255 |
Arbeitsstunden pro Tag | 10.4 |
Produktivitätsrate pro Tag | 0.55 |
Produktive Stunden pro Tag | 5.72 |
Produktive Stunden pro Jahr | 1457.60 |
Durchschnittliches Monatseinkommen | CHF 7'402.83 |
Stundensatz | CHF 60.90 |
Alle zusätzlichen Ausgaben, die nicht im Stundensatz enthalten sind, verursachen potenziell Verluste…
Stellen Sie sich vor, Sie haben alle Kalkulationsgrundlagen berechnet, mit 12 Monaten multipliziert und zur Kalkulation Ihres Stundenlohns gerechnet. Aber Sie haben es im Sommer getan. Die Abrechnungen für Heizung und Schneeräumung waren noch nicht in Ihrem Briefkasten. Diese Zahlen können natürlich später in den Stundensatz eingerechnet werden – Ihre Kunden werden dafür jedoch wenig Verständnis aufbringen.
Ein Freelancer kann schnell Probleme bekommen, wenn er seinen Stundensatz unter dem Kalkulierten anbietet…
Hier ist ein Beispiel: Christie, eine Freelancerin im Floristikbereich, liefert frische Blumen an das Restaurant Breeze. Sie berechnet dem Kunden einen niedrigeren Stundensatz, weil sie schon lange mit ihm zusammenarbeitet. Doch jetzt kommt die Quarantäne und das Breeze-Restaurant muss schliessen. Wegen des Rabattes hat Christie nicht ausreichend Gewinn erzielt und sie muss einen Kredit aufnehmen, um die Krise zu überstehen.Das führt uns zum nächsten Punkt.
Um sich vor Krisenzeiten zu schützen, sollten Sie ein “Finanzpolster” in Ihren Tarif integrieren…
Ein “Polster” ist wie eine Versicherung und beinhaltet normalerweise 10-20% aller Ausgaben. Falls Christie eine solche Rücklage gebildet hätte, würden sich einige Monate Quarantäne nicht so dramatisch auf ihre finanzielle Situation auswirken.
Damit Sie Ihren täglichen Aufwand richtig einschätzen können, müssen Sie Ihre Zeit erfassen. Verschiedene Time-Tracker können Ihnen dabei helfen …
Stellen Sie sich einen Arzt vor, der das Herz eines Patienten 10 Stunden lang operiert. Er steht permanent unter Spannung. Völlig in seine Arbeit eingebunden. Nach der Operation kann er 100%ige Effizienz belegen. Bei Freiberuflern wird diese Effizienz zwar erwartet, sie ist aber selten erreichbar.
“Es ist Zeit, die einzelnen Aspekte zu einem Ganzen zusammenzufügen!”
Jetzt sollte sich in Ihrem Kopf ein Bild der Kalkulation und eine ungefähre Zahl abzeichnen. Nutzen Sie dieses Know How in Kombination mit unserem Excel-Rechner, um alles bis auf den letzten Rappen zu berechnen.
Wenn diese Informationen hilfreich für Sie waren, geben Sie einen Kommentar dazu ab. Schreiben Sie uns auch, wie wir Freelancern das Leben noch leichter machen können. Wir werden Sie gerne unterstützen.
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Um die Buchhaltung auszulagern, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Einige Punkte mögen einem banal und selbstverständlich erscheinen – in der Praxis machen Treuhänder aber laufend Erfahrungen mit (Neu-)Kunden, welche die Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllen.
Es muss ein Business vorhanden sein oder zumindest die Absicht bestehen, ein Start-up mit klaren Marktchancen möglichst schnell vorwärts zu bringen. Es braucht Kundeneinnahmen oder eine wenigstens im kleinen Rahmen gesicherte Finanzierung. Ganz gleich, wie günstig ein Treuhänder sein kann – er kostet Geld. Schliesslich muss er für sein Fachwissen, seine Zeit und Arbeitsergebnisse entschädigt werden – auch in der Startphase, in der ein Start-up noch keine Umsätze generieren kann. Wenn sich ein Unternehmen schlicht und einfach keinen preiswerten Treuhänder leisten kann oder will, dann ergibt eine externe Vergabe an einen Treuhänder wenig Sinn (Outsourcing der Buchhaltung).
Tipp
Falls ein Business «hobbymässig» betrieben wird – eventuell sogar ohne richtige Gewinnabsicht, dann sollte man ebenfalls keinen Treuhänder ins Boot holen. Per Definition handelt es sich dann sowieso nicht um ein Unternehmen.
Die Geschäftsführung muss willens sein, sämtliche Belege kontinuierlich und ordentlich zu sammeln und an den Treuhänder weiterzuleiten. Für eine lückenlose Belegsammlung ist eine strenge Disziplin erforderlich und nicht selten scheitert die Zusammenarbeit in genau diesem Punkt.
Die Geschäftsführung muss bereit sein, die Buchungsarbeit wirklich abzugeben und nicht trotz mangelnder Fachkenntnisse einen Teil der Buchungen selbst durchführen zu wollen. Ein Treuhänder wird nicht effizient arbeiten können, wenn er gleichzeitig die Kundenbuchungen kontrollieren und dann allenfalls korrigieren muss. Das dauert oft länger, als wenn der Treuhänder die Buchungen selbst vorgenommen hätte.
Es muss eine Vertrauensbasis zwischen dem Kunden und dem Treuhändervorhanden sein. Wenn der Auftraggeber Auskunft über jedes Detail der Arbeit des Treuhänders einfordert, zeugt das nicht gerade von Vertrauen. Mit der Zeit wird das die Zusammenarbeit belasten. Selbstverständlich kann der Kunde jederzeit Auskunft über die strategische Marschrichtung in seiner Buchhaltung oder allfällige Probleme verlangen – das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun.
Das Business hat Einkünfte aus ausschliesslich legalen Geschäftsaktivitäten. Sie werden Mühe haben, einen guten Treuhänder zu finden, der widerrechtliche Vorgänge deckt oder Sie gar noch dabei berät. Früher oder später würde das Ganze zum Problem und für ihn damit zu einem Imagerisiko – abgesehen von der moralischen Unvereinbarkeit mit dem Berufsethos eines Treuhänders.
Eine Unternehmung kann sich überlegen, die interne Buchhaltung mit eigenem Personal zu führen und auf ein Outsourcing der Buchhaltung zu verzichten, wenn folgende Faktoren zutreffen:
Unternehmen lagern in der Regel 3 Kategorien von Buchhaltungsaufgaben aus: Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung und Steuern. Schauen wir uns an, welche spezifischen Aufgaben man in jeder Kategorie delegieren kann.
Tipp
Der Beruf bzw. die Berufsbezeichnung des Treuhänders ist einzigartig für die Schweiz. Die tätigkeiten umfasst Qualifikationen in Buchhaltung, Steuern, Finanzen und Recht. Spricht man von externen Experten und Unternehmen, die in der Schweiz Buchhaltungsdienstleistungen erbringen, sind damit Treuhänder gemeint. Mehr über ihre Aktivitäten und Kompetenzen erfahren Sie hier.
Der Hauptgrund für die Beauftragung eines ausgelagerten Buchhalters ist die, sich die Belegverbuchungen zu ersparen. Wenn das Unternehmen wächst, wird der Papierkram nur noch zunehmen. Mit Hilfe von speziellen Buchhaltungssoftware können Buchhalter verschiedene Zahlungsbelege, von Quittungen bis zu Steuerrechnungen, schnell und effizient bearbeiten. Die Kosten für solche Dienste hängen in der Regel von der Anzahl der monatlichen Buchungen ab.
Ein korrekt erstellter Jahresabschluss ermöglicht nicht nur die Erfolgsanalyse Ihres Unternehmens, sondern auch eine Reduktion der Steuern. Selbst Unternehmen, die ihre eigene Buchhaltung führen, lagern Steuerangelegenheitn häufig aus. Die Erfahrung externer Experten ermöglicht es ihnen, Fehler in der Bilanz und in der Erfolgsrechnung leicht zu erkennen und zu korrigieren.
KMU können zur Optimierung der internen Buchhaltung alle Aufgaben des Finanzcontrollings auslagern. Ein externer Experte wird in effektiver Zusammenarbeit mit dem Kunden Firmenrechnungen ausstellen und bezahlen, Zahlungserinnerungen versenden und andere Massnahmen zur Kontrolle der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung durchführen. Dieser Service ist oft Teil des “Komplettpakets” der Buchhaltung, zusammen mit der Lohn- und Steuerbuchhaltung. Die Kosten solcher Dienstleistungen sind normalerweise flexibel (einige der Dienstleistungen haben einen Fixpreis, der andere Teil hängt vom Umfang der geleisteten Arbeit ab).
Wenn ein Unternehmen noch am Anfang steht und die Anzahl der Mitarbeiter 2-3 Personen beträgt, erscheint die Lohnbuchhaltung nicht kompliziert. Doch je grösser die Personalfluktuation ist, desto schwieriger wird es, die Lohnabrechnung für jeden einzelnen Mitarbeiter effizient zu gestalten.
Für eine effektive Lohnbuchhaltung sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Angefangen bei der Form eines Arbeitsvertrages (Vollzeit, Teilzeit, Kurzarbeit) bis hin zu den aktuellen Tarifen aller Teile der Sozialversicherungen (AHV, IV, EO, ALV, AIV, BVG, KTG etc.). Und wenn man dazu Überstunden und Zulagen, Urlaub und Krankheiten, Arbeits- und Nichtberufsunfälle, Mutterschaftsurlaub und Geschäftsreisen ins Ausland hinzurechnet, dann ist klar, dass Hilfe benötigt wird.
Die meisten Treuhänder sind bereit, sich darum zu kümmern. Unter Berücksichtigung der persönlichen Eigenschaften der Mitarbeitenden, kantonaler Steuerunterschiede und vorgefertigter Vorlagen für Abrechnungsdokumente können externe Experten jede Personalfluktuation qualitativ bewältigen. Der Preis für solche Dienstleistungen wird in Abhängigkeit von der Anzahl der Mitarbeiter des Unternehmens berechnet.
Oft suchen Unternehmen einen externen Steuerberater für die Erstellung einer Steuererklärung im Zusammenhang mit dem Unternehmensabschluss. Im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen ist die Steuererklärungserstellung sowohl für Unternehmen als auch für Selbständige relevant. Dadurch erfreut sich dieser Service vor allem zu Jahresbeginn grosser Beliebtheit.
Die Preise für Steuerberatungsdienste werden meist individuell auf der Grundlage der Situation des Kunden berechnet.
Wenn man alle genannten ausgelagerten Buchhaltungsdienstleistungen zusammenfasst, ergeben sich folgende Vor- und Nachteile.
Vorteile einer externen Buchführung
Nachteile einer externen Buchführung
Diese Nachteile können vielmehr als Möglichkeiten gesehen werden. Das papierlose Büro beispielsweise gilt als Trend und mit Hilfe moderner Programme wird die Verwaltung der digitalen Dokumentation immer einfacher. Und wenn man die Kosten der internen Buchhaltungsabteilung denen eines Treuhänders gegenüberstellt t, erscheinen die Kosten für externe Finanzexperten relativ gesehen nicht mehr so hoch – wahrscheinlich sogar tiefer.
Wenn Sie alle 3 Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie sich den richtigen Treuhänder suchen. Geben Sie den Kanton, die gewünschte Dienstleistung, die Preisspanne und weitere Parameter an und treuand-suche.ch schlägt Ihnen die passenden Buchhaltungspartner vor.
Wenn alles klappt und Ihre Buchhaltung in sicheren Händen ist, würden wir uns freuen, wenn Sie diesen Artikel bewerten und ein paar freundliche Worte bei den Kommentaren hinterlassen würden.
The post Outsourcing der Buchhaltung – Wann und wie sinnvoll? appeared first on treuhand-suche.ch.
]]>Früher oder später erreichen die meisten Unternehmen einen Punkt, an dem zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden. Diese Entscheidung kann auf vielen Faktoren beruhen, wie z.B. unerwartetes Wachstum des Unternehmens, Erhöhung des Marktanteils, Umsetzung neuer Projekte usw. Zu diesem Zeitpunkt stellt sich die vernünftige Frage, ob Mitarbeiter eingestellt oder ausgelagert werden sollen, um diesen Bedarf zu decken. Um zu entscheiden, welche Option für ein Unternehmen am besten geeignet ist, sollten zunächst bestimmte individuelle Kriterien in Betracht gezogen und analysiert werden. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile für das Unternehmen, und es gibt keine einzelne Lösung, die für alle geeignet ist. In diesem Artikel sollen die verschiedenen Perspektiven beider Optionen betrachtet und anhand von nur vier Fragen ein beispielhafter Ansatz für die Wahl der richtigen Option für Ihr Unternehmen aufgezeigt werden.
Wir hören zum Beispiel oft die folgende Frage: “Soll ich einen eigenen Buchhalter einstellen oder eher einen Treuhänder suchen?” Um diese eine Frage zu beantworten, muss man zuerst vier andere Fragen stellen, so widersprüchlich das auch klingen mag.
Die Kernkompetenz des Unternehmens ist eine erfolgreiche Kombination mehrerer Ressourcen und Fähigkeiten, die ein Unternehmen auf dem Markt auszeichnen und seinen Kunden einen Mehrwert bieten. Die Kernkompetenzen entwickeln sich normalerweise langfristig aus verschiedenen Ressourcen und Erfahrungen des Unternehmens.
Die Kriterien zur Identifizierung der Kernkompetenzen:
Beispiel 1
Karl besitzt eine kleine Grafikdesignfirma in Zürich. Der Schwerpunkt von Karls Unternehmensspezialisierung ist die Gestaltung von grafischen Inhalten für seine Kunden. Karl und seine Designer haben durchschnittlich fünf Jahre Erfahrung im Grafikdesign. Er weiss, dass das Beste, was seine Firma macht, die grafische Gestaltung von Schrift- und Buchstabenstilen ist. Diese besondere Fähigkeit kann als eine Kernkompetenz von Karls Firma angesehen werden. Sie verleiht dem Endprodukt, das von Karls Kunden wahrgenommen wird, einen Mehrwert, und seine Einzigartigkeit ist für andere schwer nachzuahmen. Diese Fähigkeit, die Karl im Hause hat, verschafft ihm einen nachhaltigen Vorteil gegenüber anderen Grafikdesign-Konkurrenten. Andererseits erfüllen Tätigkeiten wie die Buchhaltung im Fall von Karl möglicherweise nicht diese Kriterien und können daher nicht zu den Kernkompetenzen des Grafikdesignbüros gezählt werden.
Der Einsatz von Outsourcing-Personal zur Erfüllung der Aufgaben, die zum Kern des Geschäfts gehören, kann die Kontrolle über dieses Personal entziehen. Das Ergebnis kann die Zukunft des Unternehmens unter externe Kontrolle stellen und die Verhandlungsmacht der Personaldienstleister stärken. Die Kernkompetenzen des Unternehmens sollten nur innerhalb des Unternehmens selbst übertragen werden, während alle anderen, nicht zum Kerngeschäft gehörenden Tätigkeiten leicht ausgelagert werden können.
Tipp
Wenn Sie über diese Frage nachdenken, dürfen Sie nicht vergessen, dass die Einstellung eines internen Mitarbeiters neben dem Gehalt eine Reihe von Kosten mit sich bringt, die addiert werden sollten, um die Ausgaben pro Mitarbeiter richtig einschätzen zu können. Bei den vom Gehalt betroffenen Kosten kann es sich um direkte Kosten handeln, z.B. Sozialabgaben oder zusätzliche Prämien. Es gibt jedoch auch eine Reihe von indirekten Kosten, die nach der Einstellung eines neuen Mitarbeiters entstehen. Sie können die Nutzung von Einrichtungen und Ausrüstungen, Mitarbeiterschulungen usw. umfassen. All diese Kosten sollten gut analysiert und bewertet werden, bevor irgendwelche Massnahmen ergriffen werden.
Beispiel 2
Karl beschliesst, einen Junior-Buchhalter für sein Unternehmen einzustellen. Er möchte den Lohn schätzen, den er anbieten kann, um sein Stellenangebot für den potenziellen Arbeitssuchenden realistisch und attraktiv zu gestalten. Um die Durchschnittsgehälter zu ermitteln, verwendet Karl einen kostenlosen Lohnrechner namens «Salarium», mit dem statistische Daten zu Branchenlöhnen in der Schweiz abgerufen werden können.
Der statistische Bruttolohn für einen Junior-Buchhalter beträgt CHF 5’000 pro Monat. Wenn wir schätzen, dass ein neuer Mitarbeiter durchschnittlich 175 Stunden pro Monat arbeitet, beträgt der Bruttostundenlohn eines Mitarbeiters CHF 28,57. Am Ende des Jahres zahlt Karl dem Mitarbeiter auch einen jährlichen Bonus, der in 12 gleiche Teile aufgeteilt und monatlich zum angebotenen Gehalt hinzugerechnet werden kann. Darüber hinaus leistet das Unternehmen Sozialbeiträge, die vom Alter und der Berufserfahrung der Mitarbeiter abhängen. Sie variieren von 13 – 22% des Bruttogehalts. Zu den möglichen Sozialbeiträgen gehören AHV / IV / EO / ALV; Pensionskasse; Arbeitsunfälle usw.
Pro Monat (CHF) | Pro Stunde (CHF) | |
---|---|---|
Bruttogehalt (Arbeit 175 Stunden) | 5’000 | 28,57 |
Jährlicher Bonus | 400 | 2,29 |
Sozialbeiträge (18%) | 972 | 5,55 |
Gesamt | 6’372 | 36,41 |
Dabei handelt es sich um alle gehaltsbezogenen Kosten im Zusammenhang mit dem ursprünglich angebotenen Bruttogehalt. Es gibt jedoch auch andere indirekte Kosten, die nicht vernachlässigt werden sollten. Die indirekten Kosten werden in jedem Fall auf der Grundlage der Unternehmensstruktur und -fähigkeiten eindeutig geschätzt. In Karls festem Fall sehen sie wie folgt aus:
Pro Monat (CHF) | Pro Stunde (CHF) | |
---|---|---|
Verwaltungskosten (HR, Buchhaltung usw.) | 150 | 0,86 |
Büroflächenmiete pro Mitarbeiter (der Arbeitsplatz und andere Büroflächen entsprechen ca. 15 m2 pro Mitarbeiter) | 250 | 1,43 |
Büromanagementkosten (30% der Büroflächenmiete pro Mitarbeiter) | 75 | 0,43 |
Arbeitsplatzkosten (Möbel) | 150 | 0,86 |
Arbeitsplatzkosten (IT) | 200 | 1,14 |
Weiterbildungskosten der Mitarbeiter (5% vom Brutto-Gesamtgehalt) | 319 | 1,82 |
Getränke und Snacks | 40 | 0,23 |
Schreibwaren und Zubehör | 80 | 0,46 |
Gesamt | 1’264 | 7,23 |
Es ist wichtig zu erwähnen, dass normalerweise ein neuer Mitarbeiter vom Teamleiter in einem Unternehmen zugewiesen und koordiniert wird. Im Durchschnitt werden 8-25% der Gehaltsstruktur der Teamleiter auf einen untergeordneten Mitarbeiter angerechnet. In unserem Fall führt Karl das gesamte Team einzeln, sodass keine zusätzlichen Kosten für den Teamleiter anfallen. Es könnte jedoch vorkommen, dass die Organisationsstruktur des Unternehmens anders ist.
Darüber hinaus wissen wir alle, dass im Allgemeinen kein Mitarbeiter eines Unternehmens eine 100%ige Belegung innerhalb eines Jahres garantieren kann. Menschen werden krank, feiern nationale Feiertage und nehmen Urlaub. Im Allgemeinen können nur 84% der Arbeitsstunden pro Jahr als effektiv gezählt werden, so dass die verbleibenden 16% der Arbeitsstunden pro Jahr als ineffektiv gezählt werden können, was die Produktivität nicht erhöht.
Infolgedessen sehen wir, dass die ursprüngliche Schätzung von CHF 5’000 pro Monat für einen neuen Junior-Buchhalter auf CHF 7’636 pro Monat gestiegen ist. Diese Summe beinhaltet den grössten Teil der wertgeminderten Kosten. Sie wird ohne Beteiligung der Teamleiter am Prozess berechnet und basiert auf der Annahme, dass er ein äusserst effizienter Mitarbeiter ist, der zu 100% produktiv arbeitet. In anderen Fällen wären die Kosten höher.
Im Falle von Outsourcing bedarf die Kostenstruktur keiner langen Erläuterung. Die einzigen direkten Kosten, die Sie tragen, sind die, die Ihnen vom externen Anbieter in Rechnung gestellt werden. Die Mehrwertsteuer kann eingeschlossen oder nicht eingeschlossen sein. Einerseits kann die Auslagerung für ein Unternehmen vorteilhaft sein, da sie als variable Kosten für das Unternehmen gezählt wird. Die kurzen Outsourcing-Verträge ermöglichen es, zwischen Lieferanten zu manövrieren und schnell zu enden, solange die Aufgabe erledigt ist.
Das Outsourcing bringt jedoch auch einige indirekte Kosten mit sich, die häufig vernachlässigt und schwer zu erkennen sind.
Wie Sie sehen, kann die Auslagerung von Mitarbeitern sowohl die Kosten senken als auch die Taktik erhöhen, was eine gründliche Bewertung der damit verbundenen zusätzlichen Kosten erfordert.
Tipp
Der Einstellungsprozess eines firmeninternen Mitarbeiters kann zeitaufwendig sein und dauert auf jeden Fall seine Zeit. Bis endlich ein Mitarbeiter erfolgreich eingestellt ist, sind mehrere Schritte notwendig. Es gibt mehrere Varianten, wie man bei der Personalsuche vorgehen kann. Eine Möglichkeit ist, ein Stellenangebot auf einem Jobportal, wie z.B jobmarket.ch zu platzieren und dann die Bewerbungen abzuwarten. Alternativ beauftragen Sie eine professionelle Personalagentur, welche Sie bei der Selektion Ihrer Mitarbeiter unterstützt. Um den Erfolg und die Geschwindigkeit zu verbessern, können beide Prozesse gleichzeitig in Gang gesetzt werden.
Anschliessend finden die Interviews statt und die Mitarbeiter können eingestellt werden. Ein neuer Mitarbeiter benötigt jedoch Zeit, um sich an die Prozesse, das Team und den Aufgabenbereich zu gewöhnen. Daher dauert der gesamte Prozess, um einen Mitarbeiter einzustellen und ihn an Bord zu holen, durchschnittlich 2 bis 4 Monate. Es besteht jedoch immer eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass keiner der Kandidaten die geforderten Kriterien erfüllt. All diese Faktorenmüssen zusätzlich berücksichtigt werden, wenn Sie sich für die Einstellung eines Mitarbeiters entscheiden.
Im Falle eines Outsourcings kann die Zeitspanne, um einen geeigneten Kandidaten oder ein geeignetes Unternehmen zu finden und an Bord zu bringen, auf mehrere Tage reduziert werden. Das Auslagern von Mitarbeitern kann eine bessere Option sein, wenn Zeit das Hauptkriterium ist. Dringende Bedürfnisse können schnell mit erfahrenen Fachleuten besetzt werden.
Beispiel 3
Karl erhielt eine dringende Anfrage, innerhalb einer Woche 100 Werbebanner zu erstellen. Für Karl ist das ein gutes Geschäft, da er nur durch Annahme des Angebots problemlos CHF 16’000 pro Woche verdienen kann. Karl erkennt jedoch, dass es keine Chance gibt, einen geeigneten Kandidaten für diese Aufgabe zu finden, da alle seine Mitarbeiter, einschliesslich ihm, mit den laufenden Projekten beschäftigt sind. Niemand ist bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, da jeder erkennt, dass es keine Chance gibt, sie rechtzeitig zu erledigen. Karl erkennt, dass diese Aufgabe Teil seiner festen Kernkompetenz ist und das Auslagern riskant ist. Er versteht aber auch, dass dies eine gute Gelegenheit ist, für eine Woche Arbeit zusätzliches Geld zu verdienen. Er sucht dringend nach ausgelagerten Mitarbeitern, die diese Aufgabe übernehmen können. Nach mehreren Stunden Recherche und Portfolio-Auswertung findet er drei gute freiberufliche Kandidaten. Alle sind bereit und in der Lage, die geforderte Arbeit zu leisten. Karl kontaktiert jeden Kandidaten und bittet sie, innerhalb eines Tages ein Testbanner zu erstellen, um die Qualität der Arbeit zu gewährleisten. Am nächsten Tag überprüft er die Ergebnisse der Testaufgabe und stellt zwei von ihnen ein. Jetzt kann er den Antrag rechtzeitig bearbeiten und davon profitieren.
Tipp
Einige der Aufgaben können komplexer sein, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Die möglichen Wurzeln der Komplexität können aus verschiedenen Quellen stammen. Die Aufgaben können von einem Mitarbeiter, der sie ausführt, ein gewisses Mass an Fachwissen oder Erfahrung erfordern. In einigen Fällen ist auch eine gewisse Kreativität erforderlich, insbesondere wenn die Aufgabe nicht genau definiert ist. Wie bereits erwähnt, versucht jedes Unternehmen, seinen “Wettbewerbsvorteil” zu finden oder zu erreichen. Wenn Sie jedoch früher oder später täglich ähnliche Aktionen durchführen, wird dies früher oder später zur Routine werden. Dies ist ein Punkt, an dem eine neue Sichtweise ausserhalb des Unternehmens eine gute Lösung sein kann.
In beiden Fällen, unabhängig davon, ob Sie Mitarbeiter einstellen oder auslagern, können Sie diese neue Perspektive in die anstehende Aufgabe einbringen und das Unternehmen mit Fachwissen bereichern. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass der neue Mitarbeiter schnell reagieren und sich an Veränderungen anpassen kann, wenn sich der Arbeitsumfang im Laufe der Zeit ändert. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass ausgelagerte Mitarbeiter im Vergleich zu eingestellten Mitarbeitern flexibler sind, was die Anpassung an den Aufgabenwandel betrifft. Wenn sie keinen Erfolg haben und keine Änderungen nachvollziehbar sind, können sie leicht durch andere ersetzt werden.
Beispiel 4
Karl merkt, dass dieser Tag gekommen ist und seine Firma zweimal gewachsen ist. Davor war seine Sekretärin mit einigen grundlegenden administrativen Computer-Netzwerkaufgaben beschäftigt. Aber jetzt braucht die Firma ein gutes Netzwerkmanagement, um die täglichen Aktivitäten und den Datenschutz zu unterstützen. Karl denkt an beide Optionen. Ob er Mitarbeiter auslagert oder einstellt, ist im Hinblick auf die Netzwerkverwaltung irrelevant. Beide Optionen können diese Expertise voll befriedigen. Karl denkt jedoch langfristig und entscheidet sich zunächst für die Auslagerung von Mitarbeitern, da die Aufgaben der Netzwerkadministration nicht klar definiert sind und sich im Laufe der Zeit ändern können. Je klarer die funktionalen Aufgaben werden, desto mehr möchte er von der Auslagerung und Einstellung von Mitarbeitern zur internen Verwaltung des Netzwerks übergehen.
Tipp
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]]>Ob bei Lernenden, Kunden oder Unternehmern: Immer wieder kommt die Frage auf, was ein Treuhänder eigentlich macht. Der Begriff «Treuhänder» ist sehr Schweiz-spezifisch und die Abgrenzung zu andern Berufen ist nicht immer ganz eindeutig.
Das Aufgabenspektrum eines Treuhänders ist breit:
Treuhänder führen kleinere Mandate selbstständig als Allrounder, komplexe Aufträge werden in Zusammenarbeit mit erfahrenen Spezialisten aus den Bereichen Steuern, Revision und Banking erledigt.
Auf treuhand-suche.ch haben wir vier Kategorien gebildet, welche einfachere Tätigkeiten von spezialisierten Expertentätigkeiten abgrenzt. Für verschiedene Tätigkeiten gelangen oft unterschiedliche Stundensätze zur Anwendung.
4 Kategorien von Tätigkeiten im Treuhandwesen:
Ein Treuhänder kann für verschiedene Gebiete im Einsatz stehen. Was ein Treuhänder dort macht, erklärt man am besten mit diesen Einsatzgebieten, denn nicht selten variiert der Fokus nach Aufgabe und Kunde:
Wenn Sie Ihren Treuhänder wechseln oder die Stundensätze verschiedener Treuhänder vergleichen möchten: Testen Sie unsere Suchoption und finden Sie den am besten passenden Treuhänder in Ihrer Nähe.
Treuhänder sind Fachleute mit vertieften Kenntnissen im betrieblichen und finanziellen Rechnungswesen. Sie erstellen Betriebs- und Kostenrechnung mit Deckungsbeitragsrechnungen, Gewinn- und Erfolgsrechnungen und Bilanzen sowie den Anlagespiegel. Sie beurteilen und analysieren Fakten und Arbeitsergebnisse aus verschiedenen Blickwinkeln, schlagen den Verantwortlichen betriebliche Massnahmen vor und beraten ihre Kunden bei der Umsetzung. Ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten ist dafür unerlässlich. Gewisse Kunden führen ihre Buchhaltung selbst – dann übernimmt der Treuhänder Kontroll- und Spezialaufgaben. Diese Arbeitsteilung macht aber erst bei mittelgrossen KMU Sinn und setzt bei der Kundenfirma hohe Buchhaltungskenntnisse voraus.
Treuhänder mit Schwerpunkt in Unternehmens- und Wirtschaftsberatung sind vorwiegend für Abschlussberatungen und Abschlussanalysen verantwortlich. Weitere Themenbereiche sind Budget-, Business-, Finanz- und Investitionsplanung (Planrechnungen) und damit verbundene Finanzierungsfragen und Financial Modelling.
Sie geben Unternehmen wichtige Anhaltspunkte bei der Unternehmensbewertung beziehungsweise -nachfolge, der Gründung und der Umstrukturierung sowie den damit verbundenen rechtlichen Problemen.
Treuhänder kennen sich aus in Steuerfragen von natürlichen und juristischen Personen. Sie erstellen für ihre Klientel die Steuererklärung, planen und optimieren die Steuerbelastung ihrer Kunden und erbringen Lösungen für die Mehrwertsteuerabrechnung. Sie identifizieren und implementieren Mehrwertsteueroptimierungsmassnahmen für die Unternehmen und beraten entsprechend. Es besteht die Möglichkeit, sich zum Experten in Steuerfragen weiterzuentwickeln und so Kunden auch für komplexere Steueroptimierungen zu beraten. Darüber hinaus können Treuhänder bei Nachsteuer- und Strafsteuerverfahren mitwirken.
Viele Unternehmen übertragen die Salärbuchhaltung und das Handling der Sozialversicherungen an externe Treuhänder. Neben Gehaltsabrechnungen kann der Treuhänder auch die Verwaltung der Kranken- und Unfallversicherung übernehmen. Diese Tätigkeit erfordert gute Kenntnisse im Bereich der Personaladministration und der Schweizer Sozialversicherungsgesetze.
Erfahrene Treuhänder führen selbständig (oder als Teamleiter) externe Kundenprojekte verschiedenster Branchen. Der Umgang mit den Projektbeteiligten (meistens direkt mit den Kunden) erfordert einen hohen Grad an Kommunikationsfähigkeiten und ein breites Wissen im Bereich Treuhand und Betriebswirtschaft. Darüber hinaus sind Fähigkeiten wie Time Management und das Führen von Teams ein «must have» für diese Art der Arbeit. Zudem müssen kontinuierlich neue Kunden akquiriert werden. Inhaber von Treuhandfirmen bzw. Teamleiter müssen eine hohe Leistungsbereitschaft aufweisen. Der Leistungsdruck ist seit dem Aufkommen der Cloud-Buchhaltungssoftware zweifellos gestiegen.
Gerade einfachere und monotone Tätigkeiten wie die Belegverbuchung oder die elektronische Belegablage – nach wie vor eine der Hauptaufgaben von Treuhändern – werden durch Artificial Intelligence mehr und mehr automatisiert. Noch sind die Quoten korrekt verbuchter Belege eher unbefriedigend, jedoch lernen die Algorithmen rasch dazu und die Trefferquoten einer automatischen Verbuchung steigen unaufhörlich. Dies wird dazu führen, dass in Zukunft weniger Treuhänder gebraucht werden und dass sich das Anforderungsprofil eines Treuhänders eher in den Bereich Beratung verschieben wird. Zudem steigen die Anforderungen hinsichtlich Fachwissen und Kommunikationsfähigkeiten deutlich. Mehrere Studien zeigen, dass Buchhaltungsarbeiten – im Vergleich zu andern Berufen – überproportional von der Digitalisierungswelle betroffen sein dürften.
Viele grössere Unternehmen haben bereits sog. Shared Service Centers – oft in Tschechien, Bulgarien oder Polen eröffnet, wo sie ihre Backoffice-Arbeiten erledigen lassen. Auch im Bereich Treuhand gibt es ähnliche Tendenzen. Es ist denn auch zu beobachten, dass die Stundensätze im Bereich Treuhand in den vergangenen Jahren bestenfalls stagnieren, ja sogar eher sinken. Dieser teilweise ruinöse Preiskampf zeigt sich darin, dass die Löhne von Treuhändern und Buchhaltern seit einigen Jahren leicht sinken. Das gilt nicht nur für die Schweiz, sondern für den ganzen DACH-Raum.
Wir hoffen, euch mit diesem Artikel die Frage beantwortet zu haben, was ein Treuhänder so macht und wie die Berufsperspektiven aussehen.
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